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Peacetour
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Das Rolling Stone Magazin legt eine weitere, sehr interessante DVD-Serie mit dem Namen Die besten Live DVDs aller Zeiten Sensory Overdrive. Diese werden in edel aussehenden Metallboxen dargeboten, das enthaltene Klappbooklet bietet schmale Information, aber immer noch mehr, als bei den meisten anderen DVDs, die oftmals gar kein Booklet mitliefern. Es werden sehr unterschiedliche Künstler von Bowie über Johnny Cash bis Falco und andere geboten
Hier aktuell liegt mir die Neuauflage der Reunionstour der Eurythmics mit der Peacetour 1999 vor. Das dieses Dokument in diese Reihe fällt, überraschte mich zunächst. Das Annie Lennox und Dave A. Stewart eines der genialsten Duos des Pops waren ist unbestritten. Es gab nur wenige schwache Songs oder gar Alben der Band, allerdings zählte ich persönlich eben die 1999er Reunion mit dem Album Peaceeben genau zu diesen schwächeren.
Doch das auf dieser DVD festgehaltene Konzert aus der Londoner Docklands Arena vom 6. Dezember 1999 überrascht komplett. Die Beiden boten mit Unterstützung diverser Musiker und drei perfekter Backroundsängerinnen eine Show der Superlative. Und dies quasi fast völlig ohne großartige Showeffekte. Sondern nur an Hand der Art und Weise, in der sie hier ihre Hits zelebrierten. Dass die Band zum Ende Ihrer Karriere immer weiter weg von der Elektronik ging ist bekannt, doch was für hervorragende Versionen Sie hier auf die Bühne zauberten: Hut ab. Eine berührende Akustikversion von “Who's that Girl“. Eine unglaublich fröhlich und kraftvolle Version von “Sisters are doin' it for themeselves“, eine perlende Variation von “Love is a stranger“. Eigentlich wurden alle Songs bearbeitet und in weitaus akustischeren Versionen dargeboten. Der einzige Song, der originalgetreu dargeboten wird, ist der Megahit „Sweet Dreams“, der das Set auch beendet. Diese Aufnahme zeigt die Band auf dem Zenit Ihres Könnens, sie mussten niemanden mehr etwas beweisen, stellten Album und Tour der Reunion in den Dienst der Hilfsorganisation Amnesty International und Greenpeace und lieferten einen scheinbar mit Leichtigkeit gespielten Gig für die Ewigkeit hin.
Die zwei Stunden des Konzerts vergehen wie im Flug, man könnte sicher noch ein paar Songs mehr vertragen.
Die Band legt eine elektrisierende Spielfreude hin und beweist, wie schade es ist, dass die Band eben nicht mehr existiert. Empfehlung.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | I want it all |
2 | Missionary Man |
3 | Thorn in my side |
4 | When tomorrow comes |
5 | It’s alright (Baby’s coming back) |
6 | I saved the world today |
7 | Who’s that girl? |
8 | I love you like a ball and Chain |
9 | Would I lie to you? |
10 | Sisters are doin´ it for themselves |
11 | 17 again |
12 | You have placed a chill in my heart |
13 | Love is a stranger |
14 | I need a man |
15 | Walking on broken glass |
16 | There must be an angel (playing with my heart) |
17 | Here comes the rain again |
18 | Why |
19 | The miracle of love |
20 | Peace is just a word |
21 | Sweet Dreams (Are made of this) |
Besetzung
David A. Stewart: Gitarre, Gesang
Diverse Gastmusiker- / innen
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |