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Reviews

The Mount Fuji Doomjazz Corporation

Egor


Info

Musikrichtung: Ambient/Drone, Postrock, „Doomjazz“

VÖ: 23.03.2012

(Denovali Records / Cargo)

Gesamtspielzeit: 68:54

Internet:

http://www.tkde.net

Es gibt was Neues vom Impro-Alter Ego des Kilimanjaro Darkjazz Ensembles. Egor wurde während eines Kurztrips nach Russland im April 2011 in Moskau aufgenommen und enthält annähernd 70 Minuten an instrumentalen Improvisationen zwischen melancholischem, bisweilen düsterem Fließen und purer Manie. Während man beim Vorgänger Antropomorphic meinte überwiegend kahle Drone-Wände anzustarren, hört sich diese in vier Tracks aufgeteilte Livesession lebendiger und auch aufregender an. Spätestens wenn sich beim ersten Stück der lautmalerische Frauengesang zwischen die mäandernden, von Geigen- und Posaunenklängen beherrschten Klangflächen schiebt, kommt Gänsehautstimmung auf. Viel aufregender war das auch damals bei Godspeed You! Black Emperor nicht.

Ähnlich diesen setzt die Violine immer wieder kleine, wenn manchmal auch etwas unauffällige Glanzpunkte, wie bei „Kosmonavt Rasputina“, bevor sich die Gruppe mit lautem Synthesizer-Getöse und verfremdeten Gitarrensounds überschlägt, nur um den Fluss kurze Zeit darauf wieder herzustellen. Das ist durchaus faszinierend, auch wenn sich ebenso bei diesen Aufnahmen wieder leichte Längen eingeschlichen haben. Aber diese gehören irgendwie zum Konzept und lassen sich bei einer solch freien Herangehensweise wohl kaum vermeiden. Am Ende greift dann doch ein Rädchen in das andere und es entsteht eine interessante Sache.

In dieser wimmelt es von verfremdeten Sprachfetzen, seltsamen Keyboard-, Synth- und Gitarrensounds, während die natürlichen Instrumente Posaune und Geige für eine gewisse Erdung und Natürlichkeit im avantgardistischen Klangtaumel sorgen, der vom sinnvoll eingesetzten Schlagzeug immer wieder zusammen gehalten wird, das gleichzeitig dafür sorgt, dass das Ganze eine gewisse Struktur erhält. Irgendwo im Spannungsfeld zwischen jazziger Interpretation, Psychedelic, Ambient und Drone sowie Einflüssen von Postrock erschufen The Mount Fuji Doomjazz Corporation mit Egor wieder ein Scheibe voller Atmosphäre für den geduldigen Hörer.



Mario Karl

Trackliste

1Lift Mashiny / Elevator of the Machine16:36
2Stuchat' Kulakom Lestnitsa / Knock By the Stairs13:05
3Kosmonavt Rasputina / Cosmonaut Rasputina22:19
4Steklo Unichtozheno / Glass Is Destroyed16:51

Besetzung

Hilary Jeffrey (Posaune)
Eelco Bosman (Gitarre)
Jason Köhnen (Bass)
Gideon Kiers (Elektronik)
Sarah Anderson (Geige)
Charlotte Cegarra (Gesang)
Ron Goris (Schlagzeug)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger