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Reviews

Couperin, F. (Higginbottom)

Motetten – Exultent superi


Info

Musikrichtung: Barock

VÖ: 17.2.2012

(Novum / harmonia mundi / CD / DDD / 2011 / Best. Nr. NCR 1384)

Gesamtspielzeit: 61:55

Internet:

New College Choir Oxford

KLEINODIEN

Schon lange gilt es auf den Britischen Inseln nicht mehr als Sakrileg, sich mit der Musik des alten Erzfeindes Frankreich zu beschäftigen. Edward Higginbottom, Leiter des Choir of New College Oxford, tut dies seit vielen Jahren und hat dabei seit jeher einen Schwerpunkt auf die Musik François Couperins gelegt. Eine Edition mit Couperins Kammermusik und Higginbottoms Beitrag im renommierten New Grove Dictionary of Music zeugen von dieser Beschäftigung. Nun hat sie aufs neue herrliche Früchte hervorgebracht: Higginbottom hat drei Motetten, deren Streicherpartien verschollen sind, ergänzt und zusammen mit weiteren Motetten beim eigenen Label des Chors, Novum, eingespielt. Der Dirigent vertritt die Ansicht, gerade diese drei Motetten gehörten zu den besten Couperins. Dem lässt sich kaum widersprechen. Dabei hat Higginbottom die Instrumentalstimmen kongenial rekonstruiert - es ist die perfekte Fälschung. Nur zu gerne lässt man sich in der Sicherheit wiegen, auch Couperin habe es gar nicht anders gemacht haben können, so zwingend wirken in die Einleitungen, Interludien und Überleitungen.

Aber es sind nicht allein diese Rekonstruktion und der Neuheitswert, welche die Produktion auszeichnet. Sie ist insgesamt von größter Delikatesse. Wie kostbare Preziosen und mit einer Art von heiligem Ernst behandelt Higginbottom die solistisch besetzten petits motets, die stilistisch in der Nachfolge vergleichbarer Werke Charpentiers stehen und den Sängern schwebende Melodien von betörende Süße anvertrauen. Hier braucht es wirklich versierte Ausführende und um so mutiger erscheint es zunächst, dass Higginbottom durchweg auf Solisten des New College Choir zurückgreift. Doch was sind das für Solisten! Der Knabensopran Jonty Ward verblüfft nicht nur mit größter Intonations-, sondern auch mit herrlicher Stilsicherheit. Und haut-contre Guy Cutting trägt so sensibel und eindringlich vor, wie man es sich nicht besser wünschen könnte. Unter den Basstimmen ragt George Coltart heraus. Das kleine Instrumentalensemble unterlegt das Ganze kundig und schmiegsam.



Sven Kerkhoff

Trackliste

1 Resonent organa à 3 et symphonies. Pro Sancta Cecilia 12:30
2 Tantum ergo sacramentum à 3 02:28
3 Ornate aras. Elevation à voix seule et Symphonie 09:10
4 Lauda Sion Salvatorem. Elevation à 2 06:09
5 O Domine quia refugium. Precatio ad Deum à 3 07:26
6 O misterium ineffabile. Elevation 04:44
7 Ad te levavi oculos meos, à voix seule et symphonie. Psal. [122] 08:24
8 Domine salvum fac Regem à 2 03:04
9 Exultent superi à 3 et symphonie 08:00

Besetzung

Jonty Ward, Inigo Jones: Sopran
Guy Cutting: Haut-Contre
Nick Pritschard: Bariton
George Coltart, Duncan Saunderson, Tom Edwards: Bass
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger