····· Ringo setzt sich den Stetson auf ····· Der Oktober 2024 wird zum MC5-Monat ····· Kool & the Gang kommen in die „Rock’n’Roll Hall of Fame“ ····· Isolation statt Desolation - The Sweet re-releasen ihr Corona-Album ····· Deep Purple laden Jefferson Starship als Special Guests ein ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Bach, J. S. (Brüggen)

Osteroratorium


Info

Musikrichtung: Barock

VÖ: 1.3.2012

(Glossa / Note 1 / CD / DDD / 2011 / Best. Nr. GCD 921115)

Gesamtspielzeit: 58:53

Internet:

Orchestra of the Eighteenth Century

KEIN GRUND ZUM JUBELN

Die Unbarmherzigkeit des Live-Mitschnitts wird dieser Einspielung von Bachs Osteroratorium zum Verhängnis: Das Orchestra of the Eighteenth Century stolpert in die Sinfonia hinein, als seien die Musiker noch nicht ganz wach, was in besonderem Maße für die Bläser gilt. Dazu schiebt sich die dumpf tönende Pauke ungünstig und verunklarend in den Vordergrund. Beim Eingangschor ist die Cappella Amsterdam an Vigilität den Orchestermusikern überlegen, deren Einwürfe oft nicht prägnant und geschmeidig genug sind. Allein zügige Tempi, wie der der 1934 geborene Frans Brüggen sie wählt, machen halt noch keine frische Interpretation voller Osterjubel aus. Vielmehr wirkt dennoch vieles statisch und ausdrucksschwach. Das gilt auch für die Arien. Hier vermisst man etwa beim vor sich hindämmernden „Sanfte soll mein Todeskummer“ jeglichen orchestralen Gestaltungswillen. Auch die Solisten agieren nicht gerade emphatisch. Zudem hat Michael Chance mal wieder einen schwachen Tag erwischt, so das sich in sein „Saget, saget mir geschwinde“ manche Unsauberkeit und Atemlosigkeit einschleicht.

Ergänzt wird das Werk durch ein Orgelkonzert, das aus Instrumentalsätzen verschiedener Kantaten destilliert wurde. Dass sich daraus kein wirklich organisches Stück ergibt, verwundert nicht, wenngleich Pieter-Jan Belder wirklich virtuos brilliert.

Wer eine auf der Höhe der Zeit befindiche, präzise und mitreißende Einspielung des Osteroratoriums in chorischer Bestezung sucht, dem sei statt dieser CD eine Neuerscheinung aus dem letzten Jahr empfohlen: Matthews Halls legte bei Linn Records eine Interpretation vor, wie man sie sich federnder und detailgenauer nicht wünschen könnte.



Sven Kerkhoff

Trackliste

I. Organ Concerto, after BWV 35 & 156
01 (Allegro)
02 Adagio
03 Presto

II. Easter Oratorio, BWV 249
04 Sinfonia
05 Adagio
06 Chorus: “Kommt, eilet und laufet”
07 Recitativo: “O kalter Männer Sinn”
08 Aria: “Seele, deine Spezereien”
09 Recitativo: “Hier ist die Gruft”
10 Aria: “Sanfte soll mein Todeskummer”
11 Recitativo: “Indessen seufzen wir”
12 Aria: “Saget, saget mir geschwinde”
13 Recitativo: “Wir sind erfreut”
14 Chorus “Preis und Dank bleibe, Herr”

Besetzung

Ilse Eerens: Sopran
Michael Chance: Altus
Markus Schäfer: Tenor
David Wilson-Johnson: Bass

Pieter-Jan Belder: Orgel

Cappella Amsterdam

Orchestra of the Eighteenth Century

Frans Brüggen: Ltg
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger