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Jay Farrar, Will Johnson, Anders Parker & Yim Yames

New Multitudes

Info Musikrichtung: Singer/Songwriter, Americana VÖ: 02.03.2012 (Rounder / Universal Music) Gesamtspielzeit: 49:18 Internet: http://www.facebook.com/newmultitudes

Am 14. Juli 2012 würde der 1967 gestorbene Woody Guthrie seinen 100. Geburtstag feiern. Dies ist Anlass, das Jahr 2012 in eine Art Gedenkjahr für diese Ikone der amerikanischen Musik auszurufen und mit verschiedensten Veröffentlichungen zu feiern. Eine dieser Veröffentlichungen ist New Multitudes von Jay Farrar, Will Johnson, Anders Parker & Yim Yames. Auf Einladung von Nora Guthrie, Woodys Tochter, konnten sich die vier Musiker bislang unbekannte Texte aus dem großen Fundus Guthries auswählen und diese vertonen. 14 Jahre nach Mermaid Avenue von Billy Bragg & Wilco das in ähnlicher Weise zustande kam, ist dabei wieder ein feines Singer/Songwriter Album mit starken Americana Einflüssen herausgekommen, wie man es von diesen vier beteiligten Musikern erwarten durfte und eigentlich auch musste.

Man scheint sich gesucht und gefunden zu haben. Jeder bringt seine Einflüsse aus den jeweiligen eigenen Bands wie Son Volt, Uncle Tupelo, South San Gabriel, Gob Iron oder My Morning Jacket mit und vermengt diese zu einer Musik, die den Texten Woody Guthries mehr als gerecht wird. Gleich im ersten Song “Hoping Machine“ zeigt sich die Größe des Texters, wenn er schreibt:

Music ist he language of the mind that travels
Carries the key to the laws of time and space.
Lonesome train whistling down the silent wail of wind
Life is the sound, creation has been a song.

In fast schon intimer Art und Weise werden die Songs aus der Feder vorgetragen. Manchmal auch heftiger und hymnischer, was dem Gehalt aber überhaupt keinen Abbruch tut. Die Texte machen klar, dass Woody Guthrie zwar ein politischer Mensch war, aber nicht der politische Schreiber, als der er oft dargestellt wird. Er war ein guter Beobachter der damaligen Verhältnisse in den USA, was ihm dementsprechend auch immer wieder Probleme mit der politischen Klasse einbrachte.

New Multitudes zeigt einmal mehr, dass offensichtlich noch viele Schätze in den Notizbüchern Woody Guthries - die von der Woody Guthrie Foundation archiviert wurden - schlummern. Man kann hoffen, dass es noch viele solcher Projekte geben wird, vor allem wenn diese so überzeugend ausfallen, wie bei Jay Farrar, Will Johnson, Anders Parker & Yim Yames. Empfehlung!

Ingo Andruschkewitsch