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Reviews

Shearwater

Animal Joy


Info

Musikrichtung: Alternative Folk Rock /Post Rock

VÖ: 17.02.12

(Subpop Cargo Records)

Gesamtspielzeit: 43:06

Internet:

http://shearwatermusic.com/

Mit Ihrem 8. Album ist die texanische Band Shearwater“, die 2001 aus der Indie / Folkrockbajd Okkervil River hervorgegangen ist angekommen. Angekommen im zweifachen Sinne - zum einem bei dem Kultlabel Subpop und irgendwie auch musikalisch. Hatte sich die Band seinerzeit gebildet um den eher rauen und lauten Klang der Vorgängerband in leise Töne umzumünzen, was Ihnen im Folgenden insbesondere mit dem Meisterwerk Palo Santo 2006 , das Folkrock, Countryrock und Postrock in bester Weise vereinte, gelang und dann 2010 auf The Golden Archipelago, welches extrem schwelgerisch und ruhig geriet, zur Perfektion brachte.
Das neue Album Animal Joyüberrascht nun vom ersten Ton an. Das eröffnende “Animal Life“ rockt rumpelnd, jedoch mit typischer Shearwater Instrumentierung daher. Mit dem noch schärferen “Breaking the yearlings“kracht es noch lauter, jedoch auch ausgefeilter. Das Schlagzeug und der Bass dröhnen gewohnt tieft, Gitarre un Gesang treiben den Song. Jedoch im Hintergrund rumoren die typischen psychedelischen Postrock Elemente made of Shearwater. “Dread Soverreign“beginnt dann schon typischer mit tiefem Bass, der tief gestimmten Gitarre und dem stoisch knüppelndem Schlagzeug. Im Refrain exploldiert die Instrumentenvielfalt und öffnet psychedelische Sounds und diesen typischen, hymnischen Gesang, nur um dann wieder stoisch weiter zu marschieren. Grandios. Typische Klavierklänge, eine langsame Melodie und eine rhytmisch hämmernde Notenkombintaion unterlegt nur von einer Bassdrum eröffnet “You as you were“. Das Tempo steigt, der Gesang bleibt ruhig und getragen. Synthieteppiche und dann fängt der Bass an zu Hämmern. Der Song hat einen richtig packenden Popappeal und reist trotz seiner Tiefe mit. Ein euphorischer Song, der einen genau jetzt aus dem trüben Winterschlaf herausholen kann. Obwohl der Konsens eher tragisch ist „I´am leaving the Life“. Darauf passt dann der dunkle Schlagrhythmus und die ebenso dunkle Gitarrenlinie, die den getragenen Gesang von “Insolence“ umspielt. Die kurzen Refrains brechen rockig auf, doch ansonsten umspielt das geschilderte Ambiente den dröhnenden Stand-Up Bass. Geisterstimmung, die einen packt. “ Immaculate” erweckt dann aus dem Trance mit einem richtig schönen, einfachen und knackigem Folrocker mit Alternativeanklängen. Die Bässe wummern, die Gitarren spielen straighte, aber doch variantenreiche Spuren und es geht einfach nur nach Vorne. Irgendwie bringen Shearwater auch hier Ihren Stempel drauf, am meisten wohl mit der stets markanten Stimme Jonathan Maiburgs. Perlende Gitarren über einen notorischen Bass eröffnen dann das stark an Talk Talk erinnernde “Open your houses“. Eine schöne Wurlitzer, der klasse Gesang und die knackige Rhythmik tragen den Song durch die ruhigen parts ebenso wie durch den zackigeren und psychedelischer angereicherten Chorus. Eher zum Stil des Vorgängeralbums geht dann “ Run The Banner Down“, eine sehr eingängige und poppig verträumte Melodie auf Gitarre, einfachen Rhythmus aus Bass und Perkussion tragen die verhallenden Instrumente wie Harfe, Klavier und natürlich den verträumten Gesang wunderbar dahin. Nur wenige Bands können so zart Songs mit soviel Tiefe dahinhauchen. “Pushing the River“ geht dann wieder schneller voran, doch man beachte diese reichhaltige Psychedelik, die hinter dem Vordergründigen Mix aus Bass, Schlagzeug, Giatarre und Stimme liegt. Geschlossen wird das Album vom hymnischen “Star of the Age“. Die typische ShearwaterRhytmik trifft auf ein reichhaltiges Instrumentarium im Midtempo. Flirrende Harfe, Keyboardsprengsel, die traurige Stimme, das Album gleitet mit einer Überdosis Shearwater aus, aber eigentlich kann man von diesem Sound gar nicht genug bekommen. Die Band ist wie Eingangs beschrieben ein Stück weit härter geworden und verabschiedet sich ein wenig von den Postrockelementen. Doch unter der neuen Kruste erkennt man nach wie vor diese grandiose Melodien schreibende und im tollen Stil umsetzende Folkrockband, die sie immer war.
Animal Joy ist sicher nicht Shearwaters bestes Album, an Großtaten wie Palo Santo eine war kann man nur schwerlich heranreichen. Jedoch ist dieses Album eine konsequente Weiterentwicklung hin zu etwas härteren Klängen des nach wie vor nicht ausgereiztem Shearwater Sounds.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1. Animal Life 3:38
2. Breaking The Yearlings 3:08
3. Dread Sovereign 3:50
4. You As You Were 3:42
5. Insolence 6:24
6. Immaculate 2:26
7. Open Your Houses 3:24
8. Run The Banner Down 2:50
9. Pushing The River 4:32
10. Believing Makes It Easy 4:11
11. Star Of The Age 5:01

Besetzung

Band
Jonathan Meiburg: Gitarre, Gesang
Kimberly Burke: E-Bass
Thor Harris: Schlagzeug, Vibraphon

Gäste
Scott Brackett: Keyboards, Effekte
Cully Simington: zusätzliches Schlagzeug
Andy Stuck: elektrische Gitarre, Juno, Saxophon
Sam Lipman: Klarinette
Danny Reisch: Perkussion
Peter Katis: Celeste
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger