Reviews

L'Âme Immortelle

Momente

Info Musikrichtung: Gothic Rock VÖ: 27.01..2012 (Trisol Music Group / Soulfood) Gesamtspielzeit: 44:00 Internet: http://www.lameimmortelle.com/

L'Âme Immortelle sind nun inzwischen auch bereits seit Mitte der Neunziger aktiv und mit Momente erscheint nun Ihr 14. Studioalbum. Die Band gehört durchaus zu den Vorzeigebands der Gothikbends an der Schnittstelle zu Wave und Heavyklängen. Das Aushängeschild war immer die Glockenstimme von Sonja Kraushoffer, und das ist natürlich nach wie vor so. Doch um es vorweg zu nehmen, im Gegensatz zu einer Band wie Faith and the Muse die letztes Jahr ein wirkliches Meisterwerk des Genres vorgelegt haben, gelingt L'Âme Immortelle nur ein Halten des bisher erreichten Standards. Was ja auch mal nicht so übel ist. Eröffnet wird mit einem finstere´nm Intro welches dann in ein Stück aus dunklen Keyboards, einer Menge Violinen und einem treibenden Schlagzeug. Verspielte elektronische Sounds und puckernde Beats bilden so einen typischen und sehr guten Gothiksong. Doch schon im dritten Song wird es dann kritisch, denn “Absolution“ ist einer dieser treibenden Elektrogothikballaden, die leider spätestens seit dem Auftauchen des Grafen bei mir für Sodbrennen sorgen. Eigentlich kein schlechter Track, insgesammt einfach zu zugekleistert von elektronischen Arrangements. “Wie Tränen im Regen“ bietet dann die andere Seite auf. Dieser Song ist mindestens ebenso zuproduziert mit bittersüßen Geigen, jedoch ist der Song mehr im Rock verwurzelt, die Elektronik trägt nur das Rhythmusgerüst und so entsteht eine Ballade, die soeben noch die Kurve bekommt und nicht im Kitsch versinkt. Und so geht das Wechselspiel auf dem Album weiter, mal erdig schöne Balladen, dann leider wieder eher überflüssige Elektrowavesongs.
Hätte die Band sich ein wenig mehr auf die handgemachten Songs konzentriert, wäre ein interessanteres Album herausgekommen. Insgesamt bleibt Momente kein schlechtes Genrealbum, was ein wirklich großes Album verhindert sind die doch recht gleichförmigen Songstrukturen, die überflüssigen Dancefloorstampfer und schlicht die Tatsache, das hier keinerlei Weiterentwicklung zu erkennen ist.

Wolfgang Kabsch