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Songs of the ungrateful living
Info
Musikrichtung:
Songwriter Rock, Hiphop-Crossover, Blues/Country
VÖ: 24.02.2012 (Long Branch Records / SPV) Gesamtspielzeit: 62:02 Internet: http://www.martyr-inc.com http://www.facebook.com/everlastmusic |
Die Zeiten in denen Erik Schrody alias Everlast kurzzeitig bei uns populär war, sind schon seit einigen Jahren vorbei. Seine damaligen Hits „What it's like“ und „Put your lights out“ (zusammen mit Santana) hat man trotzdem immer noch im (Hinter-)Kopf. In seiner Heimat USA sieht das natürlich anders aus. Umso schöner, dass ihm gerade das deutsche Label SPV auch bei uns mit seinem ganz eigenen Crossover aus Singer/Songwriter, Rockmusik, geschmeidigem Hip-Hop und Versatzstücken aus Country und Blues wieder eine Chance gibt. Denn sein recht eigener Stil hat auch heute noch jede Menge Charme.
Ein großer Melodienlieferant war Everlast noch nie. Viel mehr legt er Wert auf ausgefeilte, sozialkritische Texte, die das andere, düstere Amerika jenseits von Ballköniginnen und Hollywoodglanz zeigen. Vorgetragen von seiner sonoren Stimme finden diese direkt Zugang ins Herz des Zuhörers, was wohl auch der Grund für den Erfolg in seiner Heimat ist. Eine gewisse Ladung an Pathos gehört hier sicherlich dazu, doch am Ende kommt der Mann doch durch und durch ehrlich rüber. Und das ist auch das große Plus des textlastigen „Songs of the ungrateful living“.
Denn die Songs an sich wirken teilweise vielleicht etwas unspektakulär, aber durchgehend gut hörbar. Richtige Ausfälle leistete man sich allerdings nicht und so bekommt man ein vom Anfang bis zum Ende stimmiges, bisweilen ziemlich melancholisches Album zu hören. Das Spektrum reicht mal wieder von entspannten Countrysongs („Long at all“, „The crown“), über angenehm soulige Songwriter-Nummern („Long time“, „My house“) und niveauvolle, komplette Dicke-Hose-freie Raptracks („Moneymaker“, „I'll be there for you“), bis zu so typischen engagierten, latent wütenden Midtemponummern („I get by“, „Even god don't know“) und einer gefühlvollen Verbeugung vor Sam Cooke („A change is gonna come“).
Hierzulande darf man sich fast freuen, dass die CD einige Monate später erscheint. Denn am Ende bekommt man noch drei Bonustracks beschert, von denen besonders das düstere, regelrecht harte „Everyone respects the gun“ herausragt.
Mario Karl
Trackliste
1 | Long At All | 3:03 |
2 | Gone For Good | 3:19 |
3 | I Get By | 3:46 |
4 | Little Miss America | 4:06 |
5 | My House | 3:41 |
6 | Long Time | 3:33 |
7 | Friday the 13th | 2:35 |
8 | The Crown | 3:55 |
9 | Sixty-Five Roses | 3:17 |
10 | Moneymaker | 3:19 |
11 | The Rain | 3:33 |
12 | Some Of Us Pray | 3:01 |
13 | I’ll Be There For You | 3:59 |
14 | Even God Don’t Know | 4:21 |
15 | A Change Is Gonna Come | 3:22 |
16 | Everyone Respects The Gun (Bonus) | 3:07 |
17 | Final Trumpet (Bonus) | 2:35 |
18 | Black Coffee (Live Acoustic Bonus) | 3:30 |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |