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Hasse, J. A. (Barna-Sabadus)

Hasse - Reloaded

Info Musikrichtung: Barock VÖ: 16.1.2012 (Oehms Classics / Naxos / CD / DDD / 2011 / Best. Nr. OC 830) Gesamtspielzeit: 62:28 Internet: Valer Barna-Sabadus

Der 1986 in Rumänien geborene Countertenor Valer Barna-Sabadus schickt sich an, in die Spitzengruppe der Sänger seines Stimmfachs vorzustoßen. Die Liste der von ihm übernommenen Partien ist lang. So reüssierte er 2011 u.a. in der Titelpartie von Händels „Rinaldo“, als Endimione in Cavallis „La Calisto“, als Orfeo in Glucks „Orpheus & Eurydike“ und als Armindo in Händel „Partenope“. Im Münchener Prinzregententheater verkörperte er den Iarba in Hasses „Didone abbandonata“. Hieraus ging auch das CD-Projekt hervor. So präsentiert Barna-Sabadus zu Beginn fünf Arien des Iarba aus eben jener Opera seria, die von höchst unterschiedlichem Affektgehalt sind. Beste Voraussetzungen also, um das Stimmmaterial in all seinen Facetten vorzuführen. Dabei fällt Barna-Sabadus vor allem durch eine gänzlich unangestrengte Tongebung und ein helles Timbre mit leicht metallischer Beimischung auf. Sein klangschöner Counter ist bei aller Durchsetzungskraft eher fragil denn voluminös, was bei den Haltetönen bisweilen zu einem unruhigen Flackern führt. Zugleich versteht er es, sehr fein ausdifferenzierte Effekte einzusetzen und mit den Koloraturen spielerisch leicht umzugehen. Ausbaufähig ist allerdings seine Farb- und Ausdruckspalette - noch werden die Affekte nicht immer so klar herausgearbeitet und umgesetzt, wie das Barockfach es verlangt. Hier bräuchte es gelegentlich mehr Mut, für einen Augenblick vom Ideal der Klangschönheit abzurücken, um den Figuren Leben einzuhauchen.

Wie ihm dies zukünftig gelingt, wird man u.a. am Jahresende verfolgen können, wenn Barna-Sabadus mit Concerto Köln und Leonardo Vincis Oper „Artaserse“ europaweit auf Tournee geht, bevor ihm 2013 mit der Titelpartie in Händels „Serse“ ein weitere Feuertaufe bevorsteht. Es dürfte sich lohnen, diesen vielversprechenden jungen Sänger im Blick bzw. im Ohr zu behalten.

Sven Kerkhoff