Reviews
In-Between
Info
Musikrichtung:
Prog/Art Rock
VÖ: 02.03.2012 (QuiXote Music / Progrock Records) Gesamtspielzeit: 47:12 Internet: http://www.aliaseye.com |
Fünf Jahre war es ruhig um die Mannheimer Alias Eye. Doch endlich lässt man wieder von sich hören. In-between nennt sich das neue Baby und es präsentiert das Quintett in hervorragender Form. Stilistisch hat man sich nicht wirklich verändert. Musikalisch im melodischen Hard Rock der 80er verwurzelt, spielt man noch immer interessanten und variantenreichen Art Rock der guten Art, der vor allem von der tollen Stimme Philip Griffiths' getragen wird. „Bodenständig theatralisch“ würde ich seinen Gesang beschreiben, dem Timbre von Michael Sadler (Saga) gar nicht mal so unähnlich.
Zu Beginn von In-between lassen Alias Eye mit „Arabesque“ einen richtigen Volltreffer von der Leine. Mit ziemlich harten Gitarrenriffs, unterstützenden dramatischen Streichersounds und einer Perkussion, die titelgemäß ein leicht arabisches Feeling verbreitet und einigen Drehungen und Wendungen reißt man den Hörer unmittelbar mit. Doch am Ende ist es vor allem das Gefühl für feine Melodien, das für Begeisterung sorgt, welches im weiteren Verlauf noch mehr zum Tragen komme. Dieses Flair kumuliert dann in einer schon fast radiotauglichen Nummer wie „Distant memories“, die sogar noch eingängiger als die ziemlich angenehme Ballade „Stars shall fall“ ist.
Die Band lässt sich aber hieran nicht festnageln, denn mal mag es ziemlich abwechslungsreich. Egal etwas verwinkelter („The blink of an eye“), potenziell hart riffend, aber doch sehr geschickt eingängig („Break what we know“), nervös rockend mit forderndem Gesang („Indentured pride“) oder gar aggressiv außer Rand und Band mit zeitgemäßen Grooves, funky Gitarren und Sprechgesang („All the rage“). Den Vogel schießt man dem Titelstück ab. „In-between“ kommt zuerst schon fast humoresk poppig mit einer Portion Swing (Blechbläser inklusive) daher, bevor man wieder in seinen eigenen Stil zurück findet. Einen besonderen Kracher hat man in die Mitte des Albums platziert: eine Coverversion des alten Beggars Opera-Klassikers „Time machine“, den Vokalist Philip mit seinem Vater Martin Griffiths zum Besten gibt - dem Sänger des Originals. Die Magie der 70er hat man durchaus adäquat in die Neuzeit gerettet.
Am Ende ist In-between ein ziemlich gelungenes und auch abwechslungsreiches Album geworden. Wenn man unbedingt etwas bemängeln möchte, dann vielleicht, dass Alias Eye hin und wieder ein paar Ecken und Kanten mehr zulassen sollten und dass die Produktion etwas steril wirkt. Das fällt am Ende aber nicht so sehr ins Gewicht, denn beim Hören bleibt durchgehend ein gutes Gefühl zurück.
Mario Karl
Trackliste
1 | Arabesque | 6:51 |
2 | Break what we know | 4:25 |
3 | In-between | 4:19 |
4 | Time machine | 5:42 |
5 | Indentured pride | 3:54 |
6 | Stars shall fall | 4:51 |
7 | All the rage | 3:11 |
8 | Distant memories | 4:29 |
9 | Take what's mine | 4:31 |
10 | The blink of an eye | 4:59 |
Besetzung
Philip Griffiths (Gesang)
Frank Fischer (Bass)
Tilmar Fischer (Keyboards)
Matthias Wurm (Gitarre)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |