Reviews

Milagres

Glowing Mouth

Info Musikrichtung: Pop/Psych/Rock VÖ: 20.01.2012 (Memphis Industries / Indiego) Gesamtspielzeit: 44:10 Internet: http://www.milagresmusic.com

Die New Yorker Band Milagres existiert seit 2009 und legt mit Glowing Mouth Ihr Debüt vor. Und für eine Debüt ist dem Fünfer eine grandiose Scheibe gelungen. Die Referenzen sind schnell ausgemacht, man bewegt sich zwischen elektronisch umspielten Alternative ala Arcade Fire, den psychedelischen Popperlen von frühen Porcupine Tree und den Solosaches deren Masterminds Steven Wilson und zusätzlichen Zutaten von Radiohead. Der grandiose Opener “Halfway“ zieht den Hörer mit dem gelungenem Mix aus Pop und Psychedelik, Rock und Elektronik direkt in das Album hinein. Das Titelstück ist auch zugleich das längste und fährt in diesen knapp sieben Minuten auch das ganze Programm der Band komprimiert ab. Eine wunderschön melancholisch schimmernde Ballade mit tiefem Bass, leichten elektronischen Psychwischern und einem grandiosem Piano sowie einer toll verhallten Gitarre wird mit Gentle Beast ebenfalls bereit gehalten.
Eine weitere tolle Ballade im Stile von Arcade Fire oder den deutschen Get Well Soon gelingt der Band mit dem stimmungsvollem Elektroblues “Fright of Thee“. Auch das düstere “Moon at Seas Gate“fasziniert den Hörer. Einfache, aber effektvolle Akustikgitarre, dunkle Keyboard, weinende Streicher und ein ebenso einfaches wie betörendes Piano. Irgendwo zwischen Alternativeballade und ganz großem, aber hervorragend genießbaren Pomp. Das fräst sich in die Gehörgänge und ist nur ganz schwer wieder herauszubekommen.

Ein zusätzlicher Pluspunkt für das Album sind die fas gleichbleibende Qualität der Songs und die ebenso einheitliche Gesamtatmosphäre, obwohl sehr viele Stile vermengt wurden.

Tolles Debüt einer talentierten und sehr ambitionierten Band.

Wolfgang Kabsch