····· Ringo setzt sich den Stetson auf ····· Der Oktober 2024 wird zum MC5-Monat ····· Kool & the Gang kommen in die „Rock’n’Roll Hall of Fame“ ····· Isolation statt Desolation - The Sweet re-releasen ihr Corona-Album ····· Deep Purple laden Jefferson Starship als Special Guests ein ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Fux, J. J. (Letzbor)

Partite a 3 (K 319-323, 326 & 326; 64)


Info

Musikrichtung: Barock Kammermusik

VÖ: 07.03.2011

(Challenge / Challenge / CD / DDD / 2010 / Best. Nr. CC72381)

BÜHNENWIRKSAM

Bei Johann Joseph Fux' dreistimmigen Partiten muss man die Ohren spitzen! Es wäre zu schade, wenn einem beim Nebenbeihören die vielen schönen Einfälle und Details entgingen. Was nicht heißen soll, dass die insgesamt 38 Sätze, aus denen die acht Suiten bestehen, asketisch-vergrübelte Hörübungen sind. Im Gegenteil: Fux demonstriert auf kleinem und manchmal auch sehr kleinem Raum, was er an melodischem Einfallsreichtum besitzt und flott und eingängig oder auch in kunstvoll kontrapunktischer Manier entfalten kann. Fux hat anspruchsvolle Unterhaltungsmusik im besten Sinne komponiert. Handwerkliche Gediegenheit und Inspiration gehen dabei eine gelungene Verbindung ein. Angesichts der Dichte des Programms empfiehlt es sich aber, nicht einfach alle Partiten nacheinander abzuspielen und durchaus mal einzelne Sätze für ein vertieftes Hören herauszupicken.

Gunnar Letzbor und die Ars Antiqua Austria gehen die Stücke detailbetont und zugleich schwungvoll an. Die konzertanten Momente werden mit virtuosem Feuer serviert, die langsamen Sätze erklingen in spannungsvoller Ruhe. Die kleinteilige, prononcierte Phrasierung und Artikulation dient dazu, jedem Stück ein individuelles Gesicht zu verleihen, ohne dass es gekünstelt wirkt.
Letzbor und Ilia Korol setzen bei den Violinparts auf eine herzhafte, in wenigen Momenten etwas schroffe Tongebung und siedeln Fux dadurch an der Grenze zwischen Hoch- und Volksmusik an. Genussvoll werden die barocken Affektgesten und geradezu bühnenwirksamen Effekte serviert. Dass sich das Programm über die Dauer von rund 70 Minuten nicht totläuft, verdankt sich auch einer reich besetzte Bassgruppe, zu der neben Violone, Orgel, Cembalo und Laute gelegentlich auch etwas Schlagzeug treten kann, was dem tänzerisch-rhythmischen Drive der "Janitscharen-Musik" in der finalen Suite zu Gute kommt. So klingt die Musik trotz der angemessen kleinen Besetzung saft- und kraftvoll.



Georg Henkel

Besetzung

Ars Antiqua Austria

Gunar Letzbor, Violine & Leitung
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger