Reviews
Blue County
Info
Musikrichtung:
Country / New Country
VÖ: 06.04.2004 (Curb Records) Gesamtspielzeit: 43:28 Internet: http://www.bluecountyfans.com |
Mit der Hitsingle "Good little girls" startet die CD gleich mit einem richtigen Knüller. Abgehender, frischer New Country mit kräftigen E-Gitarren und spritzigen Fiddleklängen, ein Gute-Laune-Song der mächtig in die Beine geht und mit seinem stampfenden Beat gerade auch bei den Linedancern bestens ankommen sollte. Bei diesem Titel erinnert man sich unweigerlich an die guten "alten" Zeiten mit der Country Rock-Band Little Texas.
Ebenfalls moderner, radiotauglicher New Country folgt mit den Titeln "That summer song" und "That's cool". Druckvolle Drums und kräftige E-Gitarren bestimmen den Sound, der mit Fiddle- und Steel Guitar-Klängen verfeinert ist. Dabei präsentieren Blue County keinen platten Country-Pop, sondern klingen knackig, rockig, sehr druckvoll und immer countrybezogen.
Das Highlight des Albums erwartet den Zuhörer mit "Hollywood, California", ein überragender Midtempo-Song mit wunderbarem Arrangement. Neben Akustikgitarren und knackiger Slide Guitar hört man starke Steelguitarpassagen und dynamische E-Gitarren. Mit dem richtigen Druck versehen, groovt sich der Titel ins Gehör und besonders der powervolle, harmonische Gesang des Duo kommt hier besonders schön zur Geltung. Dieser Song würde auch bestens auf des aktuelle Album der Warren Brothers passen, musikalisch wie auch gesanglich kann man hier durchaus einen Vergleich anstellen. Gleiches kann man übrigens auch vom Titel "Time well spent" behaupten, der dazu von Streichinstrumenten wie Violine und Cello sehr fein untermalt wird.
"What's not to love" bietet wieder erdigen, rockigen New Country voller Dynamik, bevor mit "Sounds like home" eine prächtige, melodische Ballade mit wunderschönen Dobroklängen einen Glanzpunkt setzt. Auch diese Gangart beherrschen Aaron und Scott in überzeugender Weise, in ihren ausdrucksstarken Gesang gelingt es ihnen auch jede Menge Gefühl einfließen zu lassen.
"Nothin' but cowboy boots" eignet sich ebenfalls bestens als Anspieltipp, wieder ein kraftstrotzender, trockener Country Rock Titel, der von druckvollen Drums und bretternden E-Gitarren dominiert wird, mit frechen Fiddle Einsätzen verfeinert wurde und mächtig Dampf ablässt.
Kontrastprogramm bietet dann "Ride on", eine hörenswerte Ballade, die ruhig und überwiegend akustisch arrangiert ist. Fast schon Pure Country könnte man hier als Umschreibung angeben, denn countrytypische Instrumente stehen hier ganz klar im Vordergrund. Auf gleiche Weise schließt das Album auch mit dem Titel "Walk on water", wunderbarer, gefühlsbetonter Gesang drückt diesem ruhigen Song den Stempel auf.
Auch bei der Songauswahl zu diesem Album haben die Verantwortlichen ein glückliches Händchen bewiesen, denn die Produktion gestaltet sich nicht nur abwechslungsreich, sondern überzeugt auch mit qualitativ hochwertigem Songmaterial, hierfür stehen bekannte Namen wie Troy Seals, Brett James, Jon Randall oder Don Schlitz. Aber auch Aaron und Scott tragen bei einigen Tracks ihren Teil zur guten Songschreiberarbeit bei.
Fazit:
Mit Blue County betritt ein erfrischendes Duo die Bretter der Countrybühne, das mit seinem Debütalbum einen beachtlichen Eindruck hinterlässt. Wer Country Musik á la Warren Brothers zu schätzen weiß, der wird auch bei diesem Album sicher nicht enttäuscht werden, denn gesanglich wie auch musikalisch erinnern Blue County ein ums andere Mal an dieses Duo.
Kraftvoller, überwiegend rockiger New Country Sound, der immer bodenständig und erdig klingt und damit niemals in den seichten, poppigen Mainstream abdriftet. Instrumente wie Steel Guitar, Fiddle oder Mandoline sorgen dabei dafür, dass trotz allem frischen Sound der Bezug zur Country Musik voll gegeben ist.
Eine Produktion, die man ohne schlechtes Gewissen jedem weiterempfehlen kann.
Gerald Halbig
Trackliste
1 | Good little girls | 3:00 |
2 | That summer song | 3:46 |
3 | That's cool | 3:35 |
4 | Hollywood, California | 3:49 |
5 | Sunday driver | 3:50 |
6 | What's not to love | 2:57 |
7 | Sounds like home | 3:55 |
8 | Nothin' but cowboy boots | 3:33 |
9 | Time well spent | 3:51 |
10 | Ride on | 4:19 |
11 | Losing at loving | 2:57 |
12 | Walk on water | 3:56 |
Besetzung
Bass - Mike Brignardello, Glenn Worf
Guitar - Gordon Kennedy, Dann Huff, J.T. Corenflos
Keyboards - Tim Akers, Jimmy Nichols
Fiddle - Stuart Duncan
Fiddle, Mandolin, Violin, Viola, Cello, Banjo, Bazouki - Jonathan Yudkin
Percussions - Eric Darken
Produzenten: Dann Huff & Doug Johnson
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |