Reviews

Isis Child

Strange Days

Info Musikrichtung: Hard Rock VÖ: 30.09.2011 (Yesterrock / Alive) Gesamtspielzeit: 47:59 Internet: http://www.myspace.com/isischild

Den Namen Nathalie Pellissier sollte man sich merken - zumindest wenn man auf hochenergetische dunkle Frauen-Rock-Röhren steht. Frau Pellissier positioniert sich mit ihrer Stimme irgendwo zwischen Octopus und Mother’s Finest, lässt gelegentlich an Jutta Weinhold denken - und Doro Pesch müsste nach Einfuhr dieser CD eigentlich sofort die Segel streichen.

Wenn diese Stimme sich dann auch noch auf erstklassigen Kompositionen austoben darf, ist ganz großes Ohrenkino angesagt. Das gilt vor allem für die ersten drei Stücke von Strange Days.
„Let’s take a Walk” bewegt sich genau zwischen den oben genannten Acts. Soul, Prog und Funk stehen sich hier nicht im Weg, sondern sind die Würze, die einen Rocker zum genialen Werk macht.
„Dancing“ glänzt mit AC/DC Riffs. Es folgt eine Power-Ballade im leicht progressiven Octopus-Fahrwasser.

Ein ganzes Album auf dem Niveau dieser drei Titel hätte wieder mal zu der Überlegung geführt, ob wir unsere Punkteskala nicht bis zur „25“ erweitern müssten. Aber wie viele Alben liefert auch Strange Days den Endspurt am Anfang.
Das Power-Level des Openers, das den Mothers Finest-Vergleich fordert, wird so nicht wieder erreicht. Und auch wenn der progressive Ansatz von Octopus weitgehend bewahrt wird, gibt es doch auch das eine oder andere Stück, das deutlich in Richtung Pop oder AOR auswimpt.

Veredelt von der herausragenden Stimme bleibt Strange Days aber über die gesamte Laufzeit ein Genuss.

Sollte man haben!

Norbert von Fransecky