Reviews
9 Chambers
Info
Musikrichtung:
Hard/Classic Rock
VÖ: 25.11.2011 (earMUSIC / Edel) Gesamtspielzeit: 61:31 Internet: http://www.9chambers.com |
Was machen Musiker, bevor ihnen zu Hause die Decke auf den Kopf fällt? Sie gründen einfach eine neue Band! So geschehen bei ex-Monster Magnet-Gitarrist Ed Mundell, der mit seinem Buddy Greg Hampton - der hier zu Gitarre und Mikrofon greift und als Studiomusiker und Produzent bereits für Alice Cooper, Bootsy Collins, Lita Ford und andere tätig war - 9 Chambers aus der Taufe hob. Zu zweit lärmt es sich natürlich nicht so gut und so griff man sich den derzeitigen Gov't Mule-Tieftöner Jorgen Carlsson und Schlagzeug-Koryphäe Vinny Appice (Black Sabbath/Heaven & Hell, Dio), um für ein sattes Rhythmusfundament zu sorgen.
Gemäß der Vorgeschichte der Musiker braucht man natürlich nicht erwarten, dass man mit dem 14 Songs starken, selbst betitelten Debüt ausgefallene Experimentalmusik oder hippe Hopsersounds zu hören bekommt. Selbstverständlich serviert man ein sattes Pfund traditionelle Rockmusik. Ganz als hätten sich 9 Chambers in den Kopf gesetzt Klassiker wie Free, Mountain oder Cream in die Neuzeit zu versetzen. Mundell hat dabei den fetten und schwer drückenden Gitarrensound aus seiner Stonerzeit herüber gerettet und Greg Hampton gibt den kerningen Rockshouter, der nicht selten klingt, als gebe er schwer am Limit alles. Sehr gut gefällt der fein pluckernde Bass. Dagegen klingt das Schlagzeugspiel von Appice ungewohnt gewöhnlich und etwas drucklos.
Aber die Hauptsache sind ja die Songs. Und diese gehen großteils in Ordnung, auch wenn die Musikervereinigung das Händchen für die ganz großen Hooks etwas abgeht. Oder ist das gar gewollt? Meist groovt sich die Band jedenfalls recht heavy und betont cool durch die Platte. Das eingängige „Know your enemy“, der knackige Opener „Life moves on“, der einzige richtige Uptempo-Rocker „Cut-n-runn“ und das kräftige mit einem einschneidenden Refrain versehene „Indeed the sun“ sind dabei die Highlights. Auch die beiden ruhigeren Stücke „Use u up“ und „Can't turn your back“ sind ziemlich angenehm und sorgen für Abwechslung im Midtempo-Gleichklang.
Dass die Musiker auf ihre eigene Musik ziemlich stehen und ein großes Faible für diesen Sound haben (Gitarrenhelden-Soli inklusive) ist kaum zu überhören. Nur der Funke springt nicht beständig über. Dafür sind sich viele Songs auf der Platte zu ähnlich. Aber wenn 9 Chambers mal den Puschen kommen und die Rocksau mal so richtig von der Leine lassen, kommt zweifelsfrei Freude auf. Trotzdem, ein etwas unscheinbares, wenn auch gut eingespieltes Album.
Mario Karl
Trackliste
1 | Life moves on | 5:39 |
2 | Majick number | 3:41 |
3 | One thing missing | 4:38 |
4 | Know your enemy | 4:32 |
5 | What's it gonna get u | 3:29 |
6 | All but done | 4:04 |
7 | Bury yourself | 4:02 |
8 | Can't turn your back | 5:16 |
9 | Other side of time | 4:30 |
10 | Indeed the sun | 4:27 |
11 | Use u up | 4:12 |
12 | Cut-n-runn | 3:42 |
13 | No escape | 5:18 |
14 | Darker side of sunshine | 3:44 |
Besetzung
Ed Mundell (Gitarre)
Jorgen Carlsson (Bass)
Vinny Appice (Schlagzeug)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |