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Nico

Fata Morgana; Nico's last Concert

Info Musikrichtung: Esoterik Kraut VÖ: 23.09.2011 (1988) (MiG / Intergroove) Gesamtspielzeit: 57:22

Es war Nicos letzter Auftritt. Keine 50 Tage nach dem Auftritt im Planetarium der Wilhelm Förster Sternwarte in Berlin starb sie 49-jährig auf Ibiza. Fata Morgana war eine Auftragsarbeit. Im Rahmen des Programms, das Berlin 1988 als Kulturhauptstadt Europas veranstaltete, sollte sie, die selber in der Eiswüste Islands, in der Sahara und zusammen mit Jim Morrison in der Death Valley Wüste gewesen war, „Wüstenklänge im Planetarium“ abliefern.

Nico lies sich aber - passend zum Ort - von der Steinwüste des Mondes inspirieren. Während des Konzertes wurden die Klangskulpturen, die sie zusammen mit ihrer Band „The Faction“ erzeugte, entsprechend von Mondbildern begleitet.

Und dennoch weißt der eröffnenden Zehnminüter gewisse Parallelen zu den Doors auf. Es ist nicht der Sound, aber der schamanenartige Charakter, der zuweilen an eine (allerdings viel ruhigere und kargere) Version der entsprechenden Bilder aus dem Doors-Film von Oliver Stone denken lässt.
Keyboards und Streicher aus der Dose bauen gemeinsam mit der indischen Orgel und viel Percussion eine langsam anwachsende Soundwand auf, in die sich dann im wachsenden Maße die Gitarren einmischen. Davor erklingt eine leidende Stimme.

Bereits das folgende „The hanging Gardens of Semiramis“ nimmt sich deutlich zurück. Bei einem ähnlichen Ansatz, dominiert die Stimme stärker, es gibt weniger Steigerung und weniger Background Sounds. So kommen Gitarre und Percussion stärker zum tragen.

Im weiteren Verlauf plätschert das Konzert immer leiser und verhaltener vor sich hin. Man scheint in der fehlenden Mondatmosphäre langsam alle Lebensgeister auszuhauchen.
Einsames Lowlight ist „All Saint's Night”, bei dem sich reizloses musikalisches Geplätscher mit einem furchtbaren Rumgestöhne paart.

Für hart gesottene Fans!

Norbert von Fransecky