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Sezen Aksu

Öptüm

Info Musikrichtung: türkischstämmiger Pop VÖ: 14.10.2011 (Worl Village / Harmonia Mundi) Gesamtspielzeit: 41:51 Internet: http://www.sezenaksu.com.tr

Seit dem zarten Alter von gerade einmal 23 Jahren produzierte Sezen Aksu, die türkische "Queen of Pop", beginnend mit dem Jahr 1977, bereits 23 (!) Alben, die z.T. Verkaufzahlen von einer Millionen Exemplaren und mehr aufwiesen. Öptüm, übers. "Küsse", ist nunmehr die Nummer 24...

... und bietet, darauf deutet das bonbonbunte Cover zum einen hin, im Wesentlichen Popmusik türkischer Provinienz. Die ersten Songs "Unuttun mu beni", "Arkadas sarkisini duyunca" und "Balli" lassen eigentlich kaum erkennen, warum man außer einem folkloristischen ein andersgeartetes Interesse an Sezen Aksu entwicklen sollte. Anders dagegen "Vay". Ein zartschmelzender Jazz mit verhaltenen vocals und feiner Instrumentierung, der jedes Ethno-Klischee weit hinter sich läßt und einfach nur schöne und intelligente Musik ist.

Auch in der Folge bleibt Sezen Aksu variantenreicher, als es der schwache Anfang vermuten ließ: Auf das "balkanpopartige" "Ayar" folgen zwei wunderschöne, wiederum recht zarte, Balladen ("Sayim" und "Acitmisim canini sevdikce"), von den die zweite mir beinahe schon zu vertraut-europäisch klingt. "Kaciricam seni..." basiert auf dem Grundstock Gypsy, bevor die letzten beiden Tracks ("Aska sükrederim" und "Ah felek yordun beni") leider wieder allzu stark in an türkischer Folklore orientiertem Pop rutschen...

... doch halt!, am Ende noch einen hidden track, eine akkustische Version des Openers - und die eindeutig schönere! Dass Sezen Aksu eine interessante und schöne Stimme hat läßt sich kaum bestreiten, dass sie sie abwechslungsreich in Szene zu setzen weiß geht dem Album stellenweise doch arg ab.

Insgesamt bleibt für Öptüm ein zwiespältiger Eindruck: Die eine Hälfte des Albums: folkloristisch angehauchter Pop; die andere Hälfte: intelligente Balladen, Jazz, Gypsy, alles wunderbar dezent und passend gesungen und instrumentiert - davon hätte man sich mehr gewünscht. Insgesamt deswegen nur ein mittelmäßiges Album.

Andreas Matena