Reviews
Time Machine (DVD)
Info
Musikrichtung:
Progressive Rock
VÖ: 04.11.2011 (Eagle Vision / Edel) Gesamtspielzeit: 164:00 Internet: http://www.rush.com/rush/index.php |
Dass ich das Rush Konzert im Mai diesen Jahres in Frankfurt verpasst habe, das wurmt mich noch heute. Allerdings kann man sich darauf verlassen, dass das Trio aus Kanada kurz nach jeder Tour auch einen Livemitschnitt veröffentlichen wird. Time Machine ist die vierte Live DVD von Rush in den vergangenen 8 Jahren. Da muss man dann schon aufpassen, dass nicht doch schon eine Übersättigung einsetzt. Allerdings können Rush Fans auch selten genug von dem Trio bekommen!
Besonders dann, wenn die Band sich so spielfreudig zeigt, wie bei dem in Cleveland mitgeschnittenen Konzert. Bevor die Band aber mit “Spirit Of Radio“ in das Konzert einsteigt, gibt es erst mal wieder einen dieser genialen Kurzfilme, in welchem die Band sich selber auf die Schippe nimmt. Dieses Mal wird die “Real History Of Rush“ erklärt. Alleine dieser Clip und dessen Fortsetzung später im Konzert sind schon sehr sehenswert. Das Bühnenbild ist ganz im Stile einer Zeitmaschine gestaltet und erinnert an H.G. Wells Klassiker und dessen Verfilmungen!
Rush spielten auf der Time Machine Tour zwei Sets. Im ersten Set geht es quer durch die Bandhistorie und mit “Time Stand Still“, “Presto“ gibt es zwei Songs welche schon lange nicht mehr im Live Programm der Band aufgetaucht sind. Mit “BU2B“ ist ein Song vom kommenden Album mit ins Liveprogramm gerutscht. Der Song wirkt ein wenig sperriger als das restliche Songmaterial und weckt das Interesse auf das nächste Album.
Zwischen den Songs dreht die Band an einem Zeitrad und es werden immer wieder Bilder der Band aus den vergangen Jahren gezeigt. Auch die Licht- und Videoeffekte welche Rush auffahren sind grandios und präzise auf die Songs abgestimmt.
Set Nummer 2 besteht zu einem Großteil aus dem Moving Pictures Album, welches hier komplett zum Besten gegeben wird. Ein bestimmtes Album am Stück zu spielen ist in den letzten Jahren ja schwer in Mode gekommen und manchmal kann man sich hier auch über den Sinn und Zweck eines solchen Unterfangens streiten. Da Moving Pictures eines meiner Lieblingsalben von Rush ist, streite ich hier aber nicht mit, sondern genieße nur mit welcher Spielfreude die Band Perlen wie “Red Barchetta“, “Limelight“ und “Witch Hunt“ ins Publikum feuert!
Zu allen Songs werden kleine, an das Coverdesign von Moving Pictures angelehnte, Animation auf der großen Videoleinwand abgespielt. Mit “Caravan“ folgt dann der zweite neue Song des Abends. Was bei keinem Rush Konzert fehlen darf ist natürlich Neal Pearts Drum Solo. Diesmal ist dieses mit dem Titel “Moto Perpetuo (featuring Love For Sale)“ versehen. Jeder Schlagzeuger wird hier wahrscheinlich schon Schweißausbrüche nur vom Zusehen bekommen!
Der ruhige Höhepunkt des Konzertes ist für mich “O` Malley’s Break“. Alex Lifeson zeigt hier sein Können auf der 12 Saiten Steel String Akustik und leitet direkt in “Closer To The Heart“ über. “2112 Overture / The Temple Of Syrinx“ und “Far Cry“ beenden das reguläre Konzert. Als Zugabe gibt es eine mitreißende Version von “La Villa Strangiato“ und “Working Man“, allerdings in einer etwas seltsamen Reggae Version.
Der Zugabenteil von Time Machine ist, im Vergleich zu früheren Rush etwas mager ausgefallen. Es gibt verschieden Outtakes zu sehen, welche Pannen zeigen die während der Dreharbeiten zu den Kurzfilmen “The Real History Of Rush“ passiert sind. Ein Video zu “Tom Sawyer“ wo die Band die Rollen tauscht. Neil Peart sieht an der Gitarre ein wenig unbeholfen aus!
“Need Some Love (Live at Laura Socord Secondary Scool)“ ist ein uralter Mitschnitt von Auftrittes. Nach dem Konsum dieses Clips muss man erst mal seine Augen wieder justieren. Die Bild- und Tonqualität laufen kurz unter der Grasnarbe. “Anthem (Live from Passaic, New Jersey)“ ist von der Tonqualität her besser aber auch hier hat der Zahn der Zeit an der Bildqualität genagt. Den Zugabenteil schaut man sich wahrscheinlich einmal an.
Fazit: Time Machine zeigt eine Band, welche immer besser wird, je länger sie zusammen ist. Dass die Zuschauer bei diesem Konzert ausflippen, wie oft genug zu sehen ist, ist verständlich. Ich wäre wahrscheinlich auch ausgeflippt! Punktabzug gibt es in der B-Note für den mageren Bonusteil der DVD. Ansonsten ist diese DVD ihr Geld mehr als Wert!!!!
Absolute Kaufempfehlung!!!!
Sound: Englisch (Dolby Digital 2.0), Englisch (DTS 5.1)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Rainer Janaschke
Trackliste
Time Stand Still
Presto
Stick It Out
Working Them Angels
Leave That Thing Alone
Faithless
Brought Up To Believe
Free Will
Marathon
Subdivisions
Tom Sawyer
Red Barchetta
XYZ
Limelight
The Camera Eye
Witch Hunt
Vital Signs
Caravan
Drum Solo
Closer To The Heart
2112: Overture
2112: The Temple Of Syrinx
Far Cry
La Villa Strangiato
Working Man
Bonus:
Outtakes from „The History Of Rush“
Tom Sawyer from “The History Of Rush”
Need Some Love (Live at Laura Socord Secondary Scool)
Anthem (Live from Passaic, New Jersey)
Besetzung
Alex Lifeson: Guitar
Neil Peart: Drums
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |