Reviews
Unusual Suspects
Info
Musikrichtung:
Bluesrock
VÖ: 16.09.2011 (Provogue / Mascot / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 47:48 |
Don't call me Legend...
Das erste Solowerk von Leslie West seit dem Jahr 2006 steht unter keinem guten Stern: Angesichts einer akuten Infektion mußte dem Sänger und Gitarristen der echte Unterschenkel amputiert werden. Zugleich erscheint sein neues Studioalbum unter dem Titel Unusual Suspects, ein Mix aus Original- und Coversongs, zugleich gemeinsam aufgenommen mit zahlreichen Gitarrenheros wie Steve Lukather, Slash oder Zakk Wylde. Von Leslie West ist der Ausspruch überliefert: "As a player, my motto is all about knowing how much to play without playing too much"...
... und das könnte als Motto über der Zusammenarbeit mit den Kollegen steht. Schon der treibende Boogiellastige Opener "One more Drink for the Road" löst das ein, und erst recht der gemeinsam mit Slash Song "Mud Flap Momma", der sich auf der Grenze zwischen Blues- und Hardrock bewegt und ein verdammt cooles Riff bereithält. Vergleichbar, wenn auch leicht gezügelter kommt "Standing on a higher Ground" (feat. Billy F. Gibbons) daher, ebenso, wenn auch bluesiger "Nothing’s changed", bei dem noch einmal Zakk Wylde sich an der Gitarre austoben darf.
Pur und rockig geht es auch beim folgenden "To the Moon" zugangen, herausgekommen ist eine astreine Rockballade der guten Sorte. Den Bluesklassiker "Third Degree" darf dann Joe Bonamassa "veredeln", auch wenn mir der Song zu stark nach ihm klingt: Joe Bonamassa kann halt nur Joe Bonamassa.
Das spaßige "Turn out the Lights" (feat. Slash und Zakk Wylde) beschließt das Album, das durch kleinere, lupenreine Balladen wie "Legend" und "My Gravity" oder einen weniger gitarrenlastiger Blues wie "I feel fine" viel Abwechslung erhält. Der Grundtenor ist aber Boogie- und Bluesrock, der gelegentlich an der Grenze zum Hardrock spielt - und das tut dem Album verdammt gut. Zugleich ist es so gut abgemischt, dass noch die kleinsten Zwischentöne zu hören sind, eigentlich eine Grundvoraussetzung bei der versammelten Gitarrenprominenz. Kurz und gut: Unusual Suspects ist ein Album erster Güte geworden. Hut ab.
Andreas Matena
Trackliste
1 | One more Drink for the Road (feat. Steve Lukather) | 3:14 |
2 | Mudflap Mama (feat. Slash) | 3:06 |
3 | To the Moon | 4:51 |
4 | Standing on a higher Ground (feat. Billy F. Gibbons) | 4:27 |
5 | Third Degree (feat. Joe Bonamassa) | 5:10 |
6 | Legend | 4:45 |
7 | Nothing's changed | 3:54 |
8 | I feel fine | 2:57 |
9 | Love you forever | 5:06 |
10 | My Gravity | 4:23 |
11 | Turn out the Lights (feat. Slash & Zakk Wylde) | 3:21 |
12 | I don't know ''The Beetlejuice Song'' (bonus) | 2:34 |
Besetzung
Kenny Aronoff: drums
Frabrizio Grossi: bass
Phil Parlapiano: organ. keys
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |