Reviews

Beth Hart & Joe Bonamassa

Don´t explain

Info Musikrichtung: Bluesrock VÖ: 23.09.2011 (Provogue Records / Mascot / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 50:46 Internet: hartandbonamassa.com

Joe Bonamassa. Beth Hart. Alles klar? Wer sich jetzt noch die Tracklist durchliest sollte ahnen, dass das gemeinsame Projekt Don´t explain mehr als spannend sein wird. 10 Klassiker des Blues und Soul werden von den beiden Künstlern zum besten gegeben, die es in sich haben:

"Sinner's Prayer" (Ray Charles);
"Chocolate Jesus" (Tom Waits);
"Your Heart is as black as Night";
"For my Friends" (Bill Withers);
"Don't explain", der Klassiker von Billie Holiday;
"I'd rather go blind" und "Something's got a Hold on me" von Etta James;
"I'll take care of you";
"Well, well" (Delaney & Boney);
"Ain't no Way" (Aretha Franklin).

Ich gestehe, dass angesichts der Tracklist die Erwartungen äußerst hoch waren - und dass Don´t explain zwar ein ordentliches bis gutes Bluesrock-Album geworden ist, welches den Originalen meistens kaum gerecht wird. Die beiden ersten Songs stehen stellvertretend für die Probleme des Albums: "Sinner's Prayer" wird durch den Gitarrensound von Joe Bonamassa nahezu plattgebügelt, bei "Chocolate Jesus" übertreibt es Beth Hart mit ihrer zugegeben interessaten Stimme. Der Titelsong "Don't explain" hingegen wird durch kitschige Arragements seines morbiden Charmes vollkommen beraubt - Totalausfall.
Schön werden die Interpretationen der Songs dann, wenn sich beide Künstler zurücknehmen und ihre Kunst in den "Dienst des Songs" stellen, so bei den leisen "Your Heart is as black as Night", "I'd rather go blind" oder auch beim sich immer weiter steigernden "I'll take care of you".

Dass sowohl Joe Bonamassa als auch Beth Hart ihr Handwerk verstehen wird niemand wirklich bestreiten. Mit diesem Album mögen sich die beiden einen geheimen Wunsch erfüllt haben - musikalisch tun sie uns und den Songs damit nur ganz selten einen Gefallen. Sehr, sehr schade.

Andreas Matena