Reviews

Kate Bush

Wild Man

Info Musikrichtung: Art Pop VÖ: 11.10.2011 (Fish People / EMI) Gesamtspielzeit: 11:32 Internet: http://www.katebush.com

Kate Bush bleibt eine Wundertüte. Hat Sie gerade erst am 13. Mai diesen Jahres ziemlich überraschend Ihre Neuaufnahmen von bekannten Material mit The Directors Cut veröffentlicht (die erste Veröffentlichung seit sechs Jahre) schiebt sie jetzt sehr zügig ein ganz neues Album nach. Als Sie bei den Interviews zum letzten Album von einem baldigen neuen Album sprach, hatte sich der Fan wohl eher auf eine Wartezeit von weiteren 2 - 3 Jahre eingerichtet.
Nun erschien am 11. Oktober als Vorbote für das “50 Words for snow“ betitelte Werk, welches am 18. November erscheinen soll, die Download Single “Wild Man“.
Um es vorweg zu nehmen, “Wild Man“ ist eher unspektakulär geworden und nicht so ein innovatives Popstück wie King of the Mpountain, Ihrer letzten regulären Single von 2005.
“Wild Man“ist ein melancholisches, auf dunklen Keyboardharmonien basierndes Stück, das eine führende einschmeichelnde aber redundante Gitarrenfigur beinhaltet, welche sich in die Gehörgänge frisst. Diese Instrumentierung liegt auf einen typischen Kate Bush Bass, der jedoch ein wenig zugunsten der Atmosphäre zurück gefahren wurde.
Verziert wird der mehr gesprochen, besser gehauchte Song von fern östlich klingenden Einlagen, die der mystischen Atmosphäre sein Übriges geben.
“Wild Man“ ist ein toller Popsong, der alles, was sich im Moment bso Pop schimpft, locker in die Tasche steckt. Aber wahrscheinlich ist der Song zu leise, zu einschmeichelnd und auch ein wenig zu Retro (obwohl die 80er ja scheinbar dauerhaft recycelt werden) um tatsächlich einen angemessen Erfolg zu feiern.
Für das neue Album, welches angeblich aus sieben eher langen Stücken bestehen soll (was die Albumversion, die hier mitgeliefert wird, mit einer Dauer von 7:16 bestätigt) macht die Single den Fans sicherlich genug Geschmack auf das neue Werk. Und da ein neues Kate Bush Album immer eine Sensation ist, wird der Blätterwald sicher (berechtigt) kräftg ins Rauschen geraten.

Wolfgang Kabsch