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Cäthe

Ich muss gar nichts

Info Musikrichtung: Anspruchsvoller deutscher Pop VÖ: 30.09.2011 (Hopla Reloaded Musik GmbH / Sony Music) Gesamtspielzeit: 42:00 Internet: http://www.facebook.com/caethe.de http://www.myspace.com/caethe

Anfang des Jahres kam Cäthe´s erste EP Senorita auf den Markt und die darauf enthaltenen 5 Stücke boten einen derart starken und innovativen deutschen Pop mit der grandiosen, eigenwilligen Stimme von Catharina Siebold alias Cäthe das mir das die selten vergebene Höchstnote 20 wert war. Nun ist die Frage, ob Sie in der Lage ist, dieses hohe vorgegebene Level zu halten und das Debütalbum auf gleichen Level zu produzieren. Die Antwortet lautet leider „Nein, nur mit Einschränkungen“.
Das liegt vor allem daran, das 3 Stücke der EP, nämlich eben Senorita“ sowie die ebenfalls hervorragenden “Wahre Liebe“ und “Ding“ von der EP mit auf das Album übernommen wurden und sich auch als die stärksten Feiler der Scheibe herausstellen.
Ansonsten gelingt Cäthe und Ihrer Crew ein sackstarkes Debütalbum und durchaus auch ein überdurchschnittliches Deutschpop-Album. Das geht über das erst mystische, dann knackige „Unter meiner Haut“ als Opener, das feingliederig arrangierte “Kaugummi“, mit feinen Gitarrensolo und trotzdem zickigen Refrainparts bis hin zu dem an Peter Gabriel erinnernde trau´rig-mystische “Ewige Braut“. Ein schleppender Maschinenblues zunächst bist sich ein feiner Song aus Giatrre, Schlagzeug und Bass daraus entwickelt. Hier ist das Arrangement einfach nur unglaublich zu nennen.
Es gibt eigentlich auch auf diesem Debütalbum kein einziges Stück, das schlecht oder überflüssig ist, egal ob kantig oder schmusig, ob elektronisch oder traditionell instrumentiert oder alles vermischt, alle 12 Stücke sind toll produziert und arrangierte Popsongs, die zusätzlich auch textlich noch auf jegliche Peinlichkeit verzichtet.

Also bleibt zu sagen das “Ich muss gar nichts“ die stärkste deutsche Albumproduktion ist, die ich in den letzten Jahren zu hören bekommen habe. Das es beim Album nicht zur vollen Punktzahl reicht, liegt nur daran, das es ruhig etwas mehr hätte sein dürfen. Und was man noch von Ihr erwarten kann, zeigt sie im titellosen Hiddentrack. Wenn der Hörer die Geduld mit bringt und ca. 3 Minuten nach dem Ausklingen vom abschließenden Titelstück wartet, bekommt Cäthe pur - ein experimentelles, leises Stück mit wabernder Elektronik, spröder Instrumentierung und sehr intensivem Gesang. Mit dieser Experimentierlust und Intensität kommt sie ganz nah an die besten Sachen einer Kate Bush heran. Ich glaube, hier kommt noch einiges auf uns zu.
Absolute Empfehlung und ich hoffe ein Hitalbum!

Wolfgang Kabsch