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Reviews

Peter Gabriel

New blood - Live in London (DVD)


Info

Musikrichtung: Orchester-Artpop

VÖ: 21.10.2011

(Eagle Rock)

Gesamtspielzeit: 162:00

Internet:

http://petergabriel.com

Als Peter Gabriel ankündigte mit einem klassischen Orchester und dem Coveralbum Scratch my back auf Tour zu gehen, war die Verwunderung bei den Fans zuerst groß. Alsbald stellte sich aber heraus, dass in den Konzerten vor allem seine eigenen Lieder und nicht die etwas schwerfälligen Neuinterpretationen anderer Künstler zu hören sind. Nachdem der fast zeitgleichen Veröffentlichtung des quasi-Soundtracks New blood folgt nun ein Konzert der Rundreise aus dem schönen Hammersmith Apollo auf DVD und BluRay. Wer das volle Vergnügen möchte, greift gleich zur 3D-Version, welche kürzlich auch in ausgewählten Kinos lief.

Als Studioversionen mögen Scratch my back und New blood stellenweise etwas platt wirken. Doch als Konzertprogramm funktionierte die Klassikfusion recht gut, was diese DVD beweist. Zum einen hat man es hier nicht mit der üblichen Rock-meets-Classic-Geschichte zu tun, bei dem eine Rockband ihre Lieder spielt und ein Orchester im Hintergrund dazu säuselt. Nein, man bekommt die bekannten Lieder komplett ohne Gitarre, Bass, Keyboards und Schlagzeug zu hören. Arrangeur John Metcalfe hat es dabei geschafft, dass die Atmosphäre der Originale auch im neuen Gewand erhalten blieb und es trotzdem in diesem Rahmen stimmig klingt. Das Programm ist leicht dynamisch aufgebaut, so dass nicht nur Ballade auf Ballade folgt, sondern auch flottere Stücke den Weg ins Set gefunden haben.

Weiterer Pluspunkt: Peter Gabriel ist live natürlich ein sympathischer Mann, der auch mal mit der einen oder anderen witzigen Bemerkung durch den Abend führt und immer wieder den Kontakt zum Publikum sucht. Das ist hier nicht anders. So ist es kein Wunder, dass sich die Zuschauer gerne einladen ließen, Teil von „Biko“ zu sein. Spätestens bei „Solsbury Hill“ hält es das Publikum nicht mehr auf den Sitzen und auch das folgende „In your eyes“ wird zur Mitmachnummer. Soviel Euphorie bekommen die klassischen Musiker des New Blood Orchestra wohl selten zu spüren.

Wie von Peter Gabriel nicht anders gewohnt, gibt es auf der technischen Seite natürlich keine Gründe zum Meckern. Klang und Bild sind tadellos. Das Bühnenbild ist zwar relativ spartanisch, dafür aber stimmungsvoll. Die Bildregie sorgt für ein mittendrin-statt-nur-dabei-Gefühl, was wohl auch daher kommt, dass dieses Projekt speziell auf eine 3D-Umsetzung ausgelegt ist. Aber auch in der normalen Version ist das Konzert schön anzusehen. Nur ist es mit 140 Minuten fast ein wenig zu lang, um es am Stück zu genießen. Wer mit der Grundidee des Projekts schon nichts anfangen kann (und das dürften ja einige sein - Stichwort: Alter Mann spielte Alte-Leute-Musik), sollte so und so die Finger von dieser Veröffentlichung lassen. Denn einlassen auf das Ganze muss man sich können.



Mario Karl

Trackliste

1. Intruder
2. Wallflower
3. The Boy In The Bubble
4. Après Moi
5. The Drop
6. Washing Of The Water
7. The Book Of Love
8. Darkness
9. The Power Of The Heart
10. Biko
11. San Jacinto
12. Digging In The Dirt
13. Signal To Noise
14. Downside Up
15. Mercy Street
16. The Rhythm Of The Heat
17. Blood Of Eden
18. Red Rain
19. Solsbury Hill
20. In Your Eyes
21. Don't Give Up
22. The Nest That Sailed The Sky
+ Blood Donors (Bonus Feature)

Besetzung

Peter Gabriel (Gesang)
Malanie Gabriel, Ane Brun, Tom Cawley (Background-Gesang)
The New Blood Orchestra (Musik)
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger