Reviews
Superkraut – Live at Stagge´s Hotel 1976
Info
Musikrichtung:
Sireena Records / Broken Silence
VÖ: 24.06.2011 (Sireena Records / Broken Silence) Gesamtspielzeit: 51:52 Internet: http://www.sireena.de |
Die Serie mit verschollenen Liveaufnahmen aus „Stagge´s Hotel“ in Osterholz-Scharmbeck (Norddeutschland) geht mit den Krautrockern von Mythos in die zweite Runde. Die Band ereilte das selbe Schicksal wie vielen Krautbands, das sie Zeit Ihres Bestehens zwar erfolgreiche Touren und gute Kritiken erhielten, insgesamt jedoch kommerziell wenig erfolgreich. Sie veröffentlichten insgesamt sechs Studioalben zwischen 1972 und 1981. Selbst heute ist die einzige Konstante der Band, Stefan Kaske, noch mit dem Bandnamen aktiv, er hat sich jedoch eher der elektronischen Musik verschrieben.
Bei dem Auftritt 1976 in Stagge´s Hotel traten Mythos als Trio auf und boten neben Improvisationen Auch Material Ihrer bis dahin erschienen ersten beiden Alben. De insgesamt 8 Tracks in einer Gesamtlänge von etwas über 50 Minuten beginnt mit sehr spacigen Klängen. Den Titeln entsprechend gibt es schwebende Gitarren, einen treibenden Bass und ein stoisches Schlagzeug. Dazu jede Menge Soundeffekte mit der elektrischen Flöte (Echoflute) und natürlich auch der Gitarre. Schon sehr genial und spannend, was für Sounds hier ohne jeglichen Keyboards produziert werden. Mit „There is no God“ begibt sich die Reise mehr Richtung Krautrock. Die Tracks bleiben schwebend, werde jedoch vertrackter und sperriger. Die Band versteigt sich zu keinem Zeitpunkt in mehr oder weniger unhörbare Soundkakophonien wie einige Ihrer Kollegen, sondern bleibt immer melodisch und genießbar. Sie wechseln durchaus häufig das Tempo und überraschen mit spleenigen Einfällen, kommen jedoch immer als kompakte, spielfreudige und straighte Rockband rüber.
Das, was hier festgehalten wurde, war ein stimmiges und sehr gutes Konzert einer wirklich spielfreudigen Band.
Die Klangqualität dieses schönen Reliktes ist sehr gehobene Bootlegqualität. Wie immer haben Sireena den Klang zwar etwas gesäubert und restauriert, im Großen und Ganzen jedoch den Originalklang bewahrt. Demntsprechend darf man keine High-Fidelity Klangwunder verlangen. Musikalisch gehört diese Scheibe in jede gut sortierte Space und Krautrocksammlung, und da man die Scheibe mit einem feinen Digipack und Linernotes des Bandleaders erhält, gibt es keine großen Abzüge auf Grund des Klanges.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Dreamlab part one echophase | 9:26 |
2 | Dedicated to Wernher von Braun | 5:27 |
3 | There is no God (Battlefield) | 9:12 |
4 | Eternety | 9:07 |
5 | Stagge Inferno | 3:40 |
6 | Backstage Fumble | 6:16 |
7 | Message part two | 1:27 |
8 | There is no God (final) | 7:17 |
Besetzung
Robby Luizaga: Bass, akustische Gitarre
„Paradidel“: Schlagzeug
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |