Reviews
Homeland - Chapter II
Info
Musikrichtung:
Rock, Singer/Songwriter
VÖ: 30.09.2011 (Nicke Borg Music / Versity Music / Soulfood) Gesamtspielzeit: 40:59 Internet: http://www.nickeborg.com |
Wir schreiben das Jahr 1998. In Skandinavien hat man den Rock wieder für sich entdeckt und Bands wie Gluecifer, Hellacopters und Turbonegro sind die Coolsten. Dazwischen tummeln sich noch die Backyard Babies und mischen mit Total 13 ordentlich die Szene auf. Elf Jahre später sieht es ein wenig anders aus. Nach zahlreichen Alben und vielen Touren verkünden die Babies eine Kreativpause auf längere Zeit. Man war wohl endgültig ausgelaugt. Zumindest Sänger und Gitarrist Nicke Borg scheint wieder einen freien Kopf zu haben. Meldet er sich nun mit seinem Album Homeland in der Musikwelt zurück.
Mittlerweile ist er in seiner Heimat Schweden ein kleiner Star. Als Teilnehmer beim Melodifestivalen 2011 (dem dortigen Pendant zum Eurovision Song Contest-Vorentscheid) machte er sich mit der Single „Leaving home“ einen guten Namen und ist seitdem eine große Nummer im Radio. Musikalisch eine leichte Songwriter-Popnummer mit weichem Gesang, Celloklängen und eine eingängig-leichten Refrain. Klingt recht nett, steht aber glücklicherweise nicht so ganz für das komplette Album. Denn dieses ist ein bisschen kantiger und rockiger.
Musikalisch klingt es wie eine Mischung aus den Solosachen von The Almighty-Mann Ricky Warwick und einer fröhliche Lightversion von Mike Ness' Cheating at solitaire. Lockerer Songwriterrock mit ein bisschen Countryeinschlag hier und ein Stück Pop dort und stets den Coolen raushängen lassen. Das Ganze immer eingängig serviert und leichtgängig eingetütet. Da darf auch mal die Pedal Steel schnurren, eine Orgel im Hintergrund wimmern, die Gitarren nach Prärie klingen oder auch weibliche Stimme im Hintergrund auftreten. Das hat was und macht Spaß, auch wenn es überwiegend etwas glatt produziert ist. Das ist dann wohl die Radiofreundlichkeit, von welcher die Werbung spricht.
Sei’s drum, so einige Volltreffer haben sich in Homeland eingeschlichen. Da wären zum Beispiel der leichte und treibende Rocker „No regret“ oder das sensible Duett „All stars“. Das rauere Country-infizierte „The young ones“ haut genauso rein wie der lässig schwingende Abschluss „Heroes and freaks“ oder der locker treibende Rock’n’Roller „Nowhereeverdevilland“. Das Social Distortion-Cover „Bad luck“ ist etwas zahm, dafür unterhält der Rest recht gut. Am Ende zeigt der stimmlich immer noch sehr charismatische Nicke Borg, dass er auch in diesem Gewand eine coole Socke und auch ohne seine Hauptband fähig ist ein stimmiges Album mit guten Songs zu fabrizieren. Recht nette Sache!
Mario Karl
Trackliste
1 | Leaving home | 3:01 |
2 | Alone | 2:42 |
3 | No regrest | 2:48 |
4 | All stars | 4:00 |
5 | Lovely Anna | 3:41 |
6 | Johnny's journal | 2:48 |
7 | The young ones | 2:50 |
8 | Nowhereeverdevilland | 3:09 |
9 | Father of a father | 3:30 |
10 | Over and out | 4:27 |
11 | Bad luck | 4:16 |
12 | Heroes and freaks | 3:47 |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |