Reviews
Matter fixed
Info
Musikrichtung:
Songwriter-Pop
VÖ: 02.09.2011 (Urban / Universal) Gesamtspielzeit: 46:41 Internet: http://www.marlonroudette.com |
Wer ist Marlon Roudette? Eine erste Recherche fördert überraschend zutage, dass Roudette den großen Hit "Big City Life" schrieb! Zudem ist er teil des Duos Mattafix gewesen und der Stiefsohn von niemand geringerm als Neneh Cherry.... Hoppla, hätte man also kennen können! Das wird sich aber in Bälde ändern, denn mit seinem ersten Soloalbum Matter fixed wird sein Name sicherlich einem größeren Publikum auch bald ein Begriff sein. Für den deutschsprachigen Raum kommt noch hinzu, dass seine erste Single "New Age" zugleich der Titelsong des aktuellen Schweighöfer-Films "What A Man" wurde - und bereits die Nr. 1 der Singlecharts ist: Glückwunsch!
Dabei beginnt Matter fixed (mags ein Wortspiel und ein bezug auf seine frühere Musikkarriere sein?!) eigentlich sehr leise, fast sphärisch: Weder "Storyline" noch "New Age" fallen durch laute Töne auf, sondern nur durch elektronische Samples und die beruhigende Stimme von Marlon Roudette. Lediglich der Beat setzt einmal metallisch-hallend, einmal fast wuchtig je einen Kontrapunkt.
Mit "Hold on me" kommt dann ein erster fröhlicher und beschwingt-heiterer Zug in Roudettes Melodien, die claps tun ihr übriges, immer noch kommt der Song jedoch verhalten daher und nicht als Partyhymne - steht ihm gut! "Brotherhood of the broken" und "Didn't I" punkten dann mit dezenten karibischen Einflüssen. Von "True to yourself" bis "10 Million" übertreibt es der Musiker jedoch mit seinem Abdriften in leichte R´n´B- und klischeehafte Reggae-Gefilde, so dass von den vorher so wunderbar klingenden Melodien nicht mehr viel bleibt als ein Hintergrundrauschen. Dazu klingt der Beat derart künstlich, dass der Finger immer wieder zur Skip-Taste zu rutschen versucht...
... mit "Anti Hero" kehrt er jedoch endlich zum Anfangskonzept zurück, auch wenn nun die Melodien nun auch opulenter und dadurch anders tragend für den Song werden; sie lösen den markigen Beat zunehmend ab. "The Loss" führt dieses Konzept mit viel Hall weiter, klingt jedoch viel zu vertraut nach einem frühen James Blunt, als dass man ihn Roudette gutschreiben könnte. Dafür versöhnt das wunderschöne und zarte Duett "Closer" (feat. Lucy Leston), während der Abschluß "City like this" das Album mit Balladenkitsch enden läßt.
Matter fixed hinterläßt einen zwiespältigen Eindruck: Einerseits finden sich viele Tracks darauf, deren Mischung aus dezenten, leicht sphärischen (loungigen) Melodien und kontrastierenden harten Beats angenehm ins Ohr geht; andererseits sind nicht wenige Songs schlichtweg klischeehaft angelegt und dudeln sich lediglich so durch die Gehörgänge, ohne Eindruck zu hinterlassen - und das ist schade, denn Marlon Roudette kanns ja nun anders, und von diesem "anders" hätte man doch gerne mehr gehört!
Andreas Matena
Trackliste
1 | Storyline | 4:50 |
2 | New Age | 3:31 |
3 | Hold on me | 3:47 |
4 | Brotherhood of the broken | 4:04 |
5 | Didn't I | 3:46 |
6 | True to yourself | 3:39 |
7 | Riding Home | 4:04 |
8 | 10 Million | 3:45 |
9 | Anti Hero | 3:45 |
10 | The Loss | 3:28 |
11 | Closer | 4:13 |
12 | City like this | 3:49 |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |