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Parfum brutal

Parfum brutal

Info Musikrichtung: Kammer Pop VÖ: 16.10.2009 (Valve / New Music) Gesamtspielzeit: 50:33

Drei Stücke halten mich davon ab, dieses Album vollständig zu verreißen. Aber dazu später.

Mit einem sehr ungewöhnlichen Instrumentarium - lediglich Schlagzeug, Streicher und Piano inszenieren Parfum brutal ein karges Klangbild, das möglicherweise, sensibel und zerbrechlich klingen soll. Das aber scheitert recht kläglich. Was bleibt ist ein dünnes, kratziges Irgendwas, in dem Kassandra Papak mit hoher Stimme unmotiviert herumkiekst, in der Regel überfordert klingt und so gut wie nie Ausdruck zeigt.

Ähnliche Einbrüche gibt es auch bei „Charlotte“, einem der drei Highlights. Aber Kassandra lässt ihre Stimme hier auch mal ein paar Oktaven purzeln, singt mit dunkler Stimme kraftvoll begleitet von einem fett in die Tasten greifenden Philip Bancarella. Plötzlich beginnt das Parfum brutal Aroma zu bekommen, ein Duft steigt auf, als sei der Flakon frisch geöffnet worden, während der Rest klingt als stehe das Fläschchen schon seit Ludwig XIVs Zeiten ohne Korken offen da.
Gut kommt auch das von schwerem Piano eröffnete „A Chicken's Dream of Flying“, das sich zu einemn lebendigen, leicht verfrickeltem Instrumental entwickelt.
Völlig aus dem Rahmen fällt „Berlin“. Den von den Tasten dominierten Reggae(!) begleitet Kassandra Papak mit einer richtig schön frechen Girlie Stimme. So etwas Ähnliches kommt später nur noch einmal andeutungsweise, bei dem „Frere Jacques“ zitierenden „Today“.

Zu wenig für eine Empfehlung!

Norbert von Fransecky