Reviews
Oh, the good life
Info
Musikrichtung:
Alternative Pop / Rock
VÖ: 19.08.2011 (Devil Duck Records) Gesamtspielzeit: 37:51 Internet: http://www.talkingtoturtles.de http://www.myspace.com/talkingtoturtles |
Das an Jahren des Alters der Mitglieder ebenso wie an Jahren der Existenz (ca. 2008/09) noch junge Alternative Duo aus Leipzig und Berlin Namens Talking to Turtles bringt nach einer Low-Fi Produktion aus dem Jahr 2010 nun sein 2. Album mit dem schwungvollen Titel Oh, the good Live auf den Markt.
Die Musik der beiden ist hingegen ein eher melancholischer Mix aus überwiegend akustischer Alternative vermischt mit Art-Pop. Ihre Nähe zu Bands wie Get Well Soon ebenso wie Arcade Fire sind an keiner Stelle zu verleugnen.
Dies ist aber eher positive zu sehen, denn die zerbrechlichen Songs basieren auf sehr melodiösen Kompositionen und gehen trotz allen kleinen Ecken und Kanten und Spielereien sehr gut ins Ohr und bleiben zu meist auch auf Anhieb hängen.
Der Opener “In the Future“ beginnt mit einfacher Perkussion und Glockenspiel, über welchen ein feiner zweistimmiger Gesang gelegt wird. Nach und nach steigen auf diesem stoischen Rhythmusgerüst Bass, Gitarre und auch ein Banjo ein. Schönster melancholischer Artpop der an die oben genannten Gruppen ebenso wie an Shearwater erinnert.
Mit diesem Monuent als Einstieg hat die Band sich dann auch im Grunde offenbart, dieser Sound wird mehr oder weniger über alle Songs variiert, mal stärkerer Gitarreneinsatz, mal mit, mal ohne zweistimmigen Gesang jedoch immer fragil und melodisch.
Das sie auch straffen elektrischen Alternative können, zeigen sie auf “Men in the trees“ bei dem es dann durchaus kracht, aber in den Refrain Passagen auch durch Breaks und den Einsatz von Bläsern durchaus Abwechslungsreich bleibt. Atmosphärisch und auch mit feiner Psychedelik geht es auf dem mit Streichern unterlegtem “Fingers Crossed „, ein wunderschöner Song für die Wunderkerzenfraktion. Abgeschlossen wird mit “REM“ dann mit einer leichten Ballade, die auf einer melancholischen Gitarre im Fingepicking basiert, nur von einer dumpfen Bassdrum und einer sehnsüchtigen Slidegitarre begleitet. In diese fein gesponnene Psychedelik mischt sich zum Schluss hin noch das Glockenspiel ein und fertig ist ein atmosphärischer Rausschmeißer feinster Art.
Das selbstbewusste und tolle Album der Beiden hat nur zwei Probleme:
1. Es ist zu kurz, gerne hätte man noch 10 oder 15 weitere Minuten dieser Musik gehört.
2. Es wird schwierig, sich beim nächsten Werk zu toppen ohne eventuell auch mal ganz andere Wege zu gehen.
Es bleibt ein enorm starkes Album einer jungen Band welches ich allen Fans der im Text genannten Bands ebenso wie aufgeschlossenen Musikhörern empfehlen möchte.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
2. Crumbs 4:10
3. I Am In Numbers 4:07
4. Wonky Cradle 4:07
5. Grizzly Hugging 2:38
6. Men In Trees 3:38
7. Short Stories Long 3:35
8. A Car A Beer Cigarettes 3:13
9. Fingers Crossed 4:49
10. REM 3:47
Besetzung
Claudia Göhler: Keyboard/Antonelli/Bing Bing/Gesang
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |