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Diverse: Trikont

Mzansi Music; Young urban South Africa

Info Musikrichtung: Sampler VÖ: 23.02.2004 (Trikont / Indigo) Gesamtspielzeit: 73:16 Internet: www.trikont.de www.rage.co.z./

Wieder mal hat das rührige Trikont-Label es geschafft, aus einem Stapel guter Songs ein kulturhistorisches Dokument zu machen.

Einfach in den Player geschoben ist Mzansi Music nichts weiter als eine gut tanzbare CD, die elegante Rhythmen aneinander reiht, die so gar nicht nach den programmierten Rums-Bässen klingen, die man so gerne für die Tanztempel programmiert und produziert.

Ein Blick in das - bei Trikont natürlich fette - Booklet des Digipacks klärt uns auf. Hier sind keine kalkulierenden Marketingstrategen am Werke gewesen, die den nächsten Hype für die Dancefloors der Glamourwelt kreieren wollten. Mzansi Music präsentiert eine echte Grassroots-Bewegung und featured Künstler einer quicklebendigen südafrikanischen Szene, die sich in den Jahren seit dem Ende der Apartheid entwickelt hat.

Westliche Sounds und Musikvorstellungen sind am Kap der guten Hoffnung offenbar so flächendeckend aufgesogen worden, dass echte Fremdheit, die uns von einem sofortigen Einsteigen in den Rhythmus der Acts abhalten könnte, gar nicht erst entstehen kann. Erhalten geblieben ist vom ekstatischen Tanz auf dem Dorfplatz aber die Unmittelbarkeit und Natürlichkeit, die der schwarzen Musik im Discodress in der Regel schon lange vergangen ist. Selbst HipHop-Gesänge sind da integrierbar (“Social Ills“ von Godessa).

Vergleiche mit etablierten Acts verbieten sich bei einem Sampler natürlich von selbst. Dennoch kam mir immer wieder einmal Mory Kantes Album Akwaba Beach in den Sinn, das dem Westafrikaner (Guinea) mit “Ye Ke Ye Ke“ Mitte 1988 einen Nummer 2 Hit in den deutschen Charts einbrachte. Da wird es langsam mal wieder Zeit, dass ein Afrikaner in die europäischen Charts kommt. Mzansi Music bietet Kandidaten zuhauf.

Norbert von Fransecky