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The Book Of Knots

Garden of fainting stars

Info Musikrichtung: Avantgarde, Progressive Rock VÖ: 09.09.2011 (Ipecac / Soulfood) Gesamtspielzeit: 40:21 Internet: http://www.thebookofknots.com

The Book Of Knots ist ein Bandkollektiv aus dem erweiterten Umfeld der Avantgarde-Band Sleepytime Gorilla Museum. So standen zum Beispiel Schlagzeuger Matthias Bossi und Geigerin/Sängerin Carla Kihlstedt dort bereits in Lohn und Brot. Und dementsprechend klingt es auch. Garden of fainting stars ist die dritte Platte des Projekts und Teil einer Trilogie. Nach Wasser und Erde widmet man sich hier dem Element Luft. Musikalisch wildert man dabei zwischen den Polen Noise, Avantgarde, Prog und Alternative Rock. Wie auch den beiden Vorgängern The Book Of Knots (2004) und Traineater (2007) begrüßt man auch hier wieder eine regelrechte Armada an Gästen, um sich musikalisch auszutauschen und seine Vision umzusetzen. Blixa Bargeld, Mike Patton, sowie Mr. Bungle-Gitarrist Trey Spruance dürften hierbei die bekanntesten Namen sein.

Und so bunt wie sich die Gästeliste liest, so klingt auch die Musik. Wobei stets wiederkehrende Elemente wie das schwere und typisch klingende Schlagzeugspiel, das knarzige und einfallsreiche Gitarrenspiel, leicht schräge Melodien, sowie eine generell relativ ausgefallene Stimmung so gut wie überall auftauchen. Aber trotzdem erliegt man fast der Versuchung, hier eine Song-für-Song-Besprechung zu Papier zu bringen, so unterschiedlich klingen die einzelnen Stücke, die atmosphärisch von wilden Weltraumopern und schrägem Cabaret, über entspannte und doch spannende Erzählungen bis zu schrägen Klangexzessen und einnehmenden Progrockern reichen. Irgendwo scheppert und rasselt es immer. Gerade bei den ersten Hördurchläufen kann man das alles nicht so recht zuordnen.

Doch Nummern wie dem schleifenden „Microgravity“, das insbesondere von der hellen Gesangsmelodie lebt, dem eindringlichen „Planemo“ mit einem exaltierten Mike Patton oder dem einzigartig schleichenden Avant-Rocker „Garden of fainting stars“ kann man sich nicht so leicht entziehen. Eine gewisse Dramatik ist auch ständiger Begleiter während dieser nicht selten aufregenden 40 Minuten. Sogar die etwas seltsame Erzählung Blixa Bargelds von Flughäfen und Fruchtfliegen hat man einen derart spannenden Aufbau verpasst, dass man einfach hinhören muss. Dem gegenüber stehen allerdings zuerst auch etwas sinnlos wirkende Schwebetracks wie „Lissajous Orbit“ oder „All this nothing“, welche eine ähnliche Stimmung verbreiten wie der Film 2001: Odyssee im Weltraum.

Aber dieses Album richtet sich sowieso an Menschen die gerne etwas genauer zuhören - am liebsten noch unter Kopfhörern. Und genau hier entfaltet das Ganze seine volle Pracht. Denn Garden of fainting stars besticht mit zahlreichen interessanten Details und Sounds, sowie einer reichhaltigen Klangfülle, die erst einmal erarbeitet werden möchte. Also eher ein Album für Spezialisten, als für Fastfood-Aficionados. Interessant und empfehlenswert!

Mario Karl