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The architect wants to know
Info
Musikrichtung:
Alternative, „Postmodern Punk“
VÖ: 16.08.2011 (FinestNoise Releases / Radar) Gesamtspielzeit: 36:33 Internet: http://www.facebook.com/thestarfishprime http://www.myspace.com/thestarfishprime |
Für so manche neue Gruppierung ist der Himmel als Grenze nicht genug - sie wollen weiter hinaus. Die Kölner Newcomer Starfish Prime scheinen auch hierzu zu gehören. Zumindest haben Sound, Artwork und Texte etwas leicht „abgespactes“. Und Genregrenzen, wer zur Hölle braucht schon so etwas?! Tja, keine Ahnung, diese Band jedenfalls nicht. Und so macht man sich im alternativen Musikzirkus in seiner ganz eigenen Nische gemütlich. Hier findet man die eruptive Energie des Punk und die Unruhe des ersten Mars Volta-Albums genauso, wie feine Stimmungen und Schwebeeinlagen, ausgeklügelte Gitarrensounds und kleine, einfallsreiche Melodielinien, verpackt in vordergründig komplexe Songstrukturen, die doch so unheimlich leichtgängig in die Gehörgänge rauschen. Ja, das hat was!
Für eine junge Band klingt das hier schon ziemlich tight, auch wenn auf The architect wants to know (ja, nicht nur er...) gleich mehrere Bassisten zu hören sind. Das rhythmische Fundament sitzt felsenfest, auch ohne langweilige 4/4-Geklöppel. Am auffälligsten ist neben den schön flirrenden Gitarren vor allem die Stimme von Bandleader Nikola Novakovic, der hier wispert und jauchzt, sich zahlreiche Hooks aus dem Ärmel schüttelt und den Hörer mit seinen oftmals vielschichtigen Texten verwirrt. Und wenn er nicht gerade das per se schon nervige Falsett eines Matthew Bellamy nachahmt, klingt er auch ziemlich angenehm.
Ziemlich angenehm ist auch ein Stempel, dem man nicht gerade wenigen Songs auf dieser Platte machen egal. Denn egal ob nervös zuckend („Stop 'n' go mantra“), leicht abgehoben schlendernd („Never pretend again“) oder melodiös einschmeichelnd („On bittersweet alleys“), jedes Stück besitzt auf seine Weise seinen eigenen Charakter und überzeugt auch dahin gehend. Ein geschicktes Händchen für Details in Form von Synth- und Soloeinlagen kann man Starfisch Prime zudem noch bescheinigen. Zwar ist hier noch nicht alles Gold was glänzt, aber die Saat ist ausgebracht und dieser Seestern dürfte tatsächlich zum Premiumsegement gehören, wenn er den eingeschlagenen Weg weiter geht. Und da freu' ich mich schon jetzt drauf!
Mario Karl
Trackliste
1 | Reason erased | 3:41 |
2 | Below the grey | 3:34 |
3 | Stop 'n' go mantra | 3:23 |
4 | On bittersweet alleys | 4:54 |
5 | Fear of empty spaced | 6:06 |
6 | Never pretend again | 4:31 |
7 | Hazardous areas | 4:01 |
8 | The architect wants to know | 6:23 |
Besetzung
Gunther Hein (Gitarre)
Gerd Kuck, Viaceslav Svedov (Bass)
Mickael Stark (Schlagzeug)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |