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Uwe Kaa

Danebenbenehmen

Info Musikrichtung: Deutscher Reggae, Dancehall VÖ: 15.04.2011 (Irievibrations / Groove Attack) Gesamtspielzeit: 52:01 Internet: http://www.uewkaa.de

Dass Uwe Kaa auf der Backside seiner CD wie ein bekloppter Rockstar aus den 70ern auf seiner Gitarre rum hüpft, wäre zum einen nicht nötig gewesen, passt zum anderen auch gar nicht zu der liebenswert fröhlichen CD, die er uns ins Regal stellt.

Uwe Kaa spielt Reggae, paart ihn mit deutscher Pop-Fröhlichkeit und intelligenten, manchmal verschmitzten, manchmal ernsthaften, manchmal schlüpfrigen Texten. Das ist gelegentlich am Rande des Niveaus von Pausenhof-Sprüchen, geht aber nie so weit, dass man zum Fremdschämen in die Ecke gehen muss.

Solange man „Bunter“ nicht als fahrlässige Legitimierung zum Taken frisch sanierter Hauswände versteht, ist es ein wirkliche tolle Aufforderung Farbe in den grauen Alltag zu bringen - mit Sommer-Sonnenschein-Reggae-Pop-Atrtitüde vorgetragen.
„Klingelton“ ist so wunderbar unromantisch realistisch, dass es an eine Sensation grenzt, dass daraus ein herrliches Leibeslied geworden ist. „Danebenbenehmen“ ruft flott zur Teilnahme an der Spaß-Guerilla auf. „Fit und in Form“ greift als Nightflight Song ein wenig unter die Gürtellinie. „Der Teufel“ spielt das „Sympathy fort he Devil“-Thema neu durch und „Zu Besuch“ bringt unser Verhältnis zur Schöpfung mit einem knappen „Wir haben die Welt so oft gefickt, jetzt fickt sie uns!“ auf den Punkt.

Schwächen hat Uwe Kaa vor allem, wenn er ruhiger wird. Dem bluesigen „Du & ich“ fehlt etwas Soul in der Stimme. Dafür gibt es eine tolle Vintage-Orgel. Dass in der Zukunft auch für Balladen Hoffnung besteht, beweist Uwe Kaa mit dem soft und toll gesungenen „Egal was bleibt“.

Eine der besten (deutschen) Reggae-Scheiben des Jahres!

Norbert von Fransecky