····· Ringo setzt sich den Stetson auf ····· Der Oktober 2024 wird zum MC5-Monat ····· Kool & the Gang kommen in die „Rock’n’Roll Hall of Fame“ ····· Isolation statt Desolation - The Sweet re-releasen ihr Corona-Album ····· Deep Purple laden Jefferson Starship als Special Guests ein ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Diverse

arte - Summer of Girls


Info

Musikrichtung: Pop / Rock

VÖ: 01.07.2011

(Emi Music France)

Gesamtspielzeit: 212:51

Internet:

http://www.promo-team.de
http://www.arte.tv/de

Damenwahl!


Bei vielen liegt ja der TV-Sender arte auf einem der hinteren Plätze der Programmbelegung auf der Fernbedienung, was eigentlich schade ist, denn hier wird zum Teil ein wirklich gutes Programm geboten. Und auch für Musikfreunde gibt es so einige gute Sendungen zu entdecken: So behandelte der Sender in den letzten Jahren in seinen Kultursommern die 60er, 70er und 80er Jahre, und dieses Jahr sind mal ausschließlich die Frauen dran: Summer of Girls heißt es jeden Dienstag im Juli und August, und durch das Programm führt niemand Geringeres als Wir sind Helden-Frontfrau Judith Holofernes. Präsentiert werden dabei Spielfilme, Konzerte und Dokumentationen, in denen Frauen und Musik eine Rolle spielen.

Begleitend zur Sendung gibt es jetzt die CD-Zusammenstellung arte - Summer of Girls, und die weibliche Mischung zieht sich auf den drei CDs wirklich durch ein halbes Jahrhundert (das älteste Stück von Dalida stammt aus dem Jahr 1958), wobei aber allein das letzte Jahrzehnt zu einem ganzen Drittel vertreten ist: Stars der letzten Jahre wie Lady Gaga, Katy Perry, Shakira, Rihanna, Britney Spears oder Christina Aguilera, die einen in geballter Folge auf CD 1 entgegenträllern, können einen anfangs schon etwas abschrecken, diese CD zu genießen, da die Stücke aus dem Radio doch immer noch allzu dauerpräsent sind oder in jüngster Zeit waren. Doch ein Wiederhören von Kim Carnes, Pat Benatar, den Eurythmics, Blondie, Kim Wilde, Suzi Quatro, Marianne Faithfull, Natalie Imbruglia, Sinead O'Connor, Roxette, Dusty Springfield, Meredith Brooks ("Bitch") oder Tina Turner entschädigt vielleicht denjenigen, der einfach etwas in der weiblichen musikalischen Vergangenheit kramen möchte.

Naturgemäß gibt es auf den arte-CDs auch französische und deutsche Interpretinnen, wobei es neben acht französischen gerade mal zwei deutsche Vertreter auf die CD geschafft haben: Nena ("99 Luftballons") und Nina Hagen ("TV Glotzer"). Und auf der französischen Seite hätte man sich von France Gall als deutscher Hörer vielleicht den hierzulande wesentlich bekannteren Song "Ella elle l'a" statt "Poupée de cire, poupée de son" aus dem Jahre 1965 gewünscht.

Ob man dieses Paket nun empfehlen soll, ist schwierig; dies muss jeder mit dem Blick auf die Trackliste mit sich selbst ausmachen. Eine richtig einheitliche Richtung wird ja hier nicht bedient, der einzige gemeinsame Nenner ist eben der weibliche Gesang (Per Gessle von Roxette ist hier wohl gesanglich der absolute Hahn im Korb...), ansonsten geht das Ganze ziemlich kreuz und quer durch die Jahrzehnte ohne erkennbare Reihenfolge. Und die Auswahl erscheint auch gewöhnungsbedürftig und hat nicht unbedingt etwas mit der Themenreihe auf arte zu tun: während die Charts der letzen Jahre unverhältnismäßig deutlich berücksichtigt wurden, gibt es nichts von Madonna, Janis Joplin oder Joan Baez, obwohl denen eigene Themenabende oder eigene Sendungen gewidmet sind. Dies mag wohl Lizenz-Gründe haben, die Neuaufnahme des Madonna-Hits „Material Girl“ von Eliza Doolittle hier als besonderes Highlight verkaufen zu wollen, ist aber wohl etwas weit hergeholt. Und leider ist auch das achtseitige Booklet nicht gerade dick und informativ; zumindest die Trackdaten sind aber vollständig und nett ist auch, dass man zu jedem Song ein Alben-Cover bzw. Single-Cover hervorgekramt und abgebildet hat.

Fazit: arte - Summer of Girls ist eine gewöhnungsbedürftige, aber interessante Mischung von Musik von Frauen geworden. Aber um ehrlich zu sein: ein Drittel der Stücke hat man vermutlich bereits auf anderen Samplern zu Hause stehen und mit einem weiteren Drittel kann man nichts anfangen, da es dem einen zu alt und dem anderen zu frisch sein könnte und das Ganze mit der Sendung auf arte recht wenig zu tun hat. Alternativvorschläge zum Kauf: die Spiele der Frauen-Fußball-WM oder den Dienstagabend auf arte genießen...



Jürgen Weber

Trackliste

CD 1:
1. Material Girl - Eliza Doolittle 2:59
2. Poker Face - Lady Gaga 3:57
3. I Kissed A Girl - Katy Perry 3:00
4. Whenever, Wherever - Shakira 3:17
5. Love At First Sight - Kylie Minogue 3:57
6. Don't Stop The Music (Album Version) - Rihanna 4:27
7. No One - Alicia Keys 4:14
8. Got 'Til It's Gone (Feat. Q-Tip and Joni Mitchell) - Janet
Jackson Featuring Q-Tip and Joni Mitchell 4:03
9. Get Ur Freak On (Amended Version) - Missy Elliott 3:56
10. Caught Out There (Edited) - Kelis 4:51
11. Get The Party Started (Radio Edit) - P!nk 3:13
12. Baby One More Time (Remasterisé en 2009) - Britney Spears 3:31
13. Beautiful - Christina Aguilera 4:00
14. Buffalo Stance (12'' Version) - Neneh Cherry 5:42
15. Straight Up (Single Version) - Paula Abdul 4:10
16. Wannabe (Radio Edit) - Spice Girls 2:52
17. En rouge et noir - Jeanne Mas 3:58
18. Bette Davis Eyes - Kim Carnes 3:43
19. Love Is A Battlefield (Edit) (2005 Digital Remaster) - Pat Benatar 4:10

CD 2:
1. Upside Down - Diana Ross 4:05
2. Hot Stuff - Donna Summer 5:14
3. The Best (Single Muscle Mix) - Tina Turner 4:08
4. The Rose (LP Version) (2008 Digital Remaster) - Bette Midler 3:40
5. Don't Know Why - Norah Jones 3:05
6. Woman Of The Ghetto (Live) - Marlena Shaw 9:52
7. Son Of A Preacher Man - Dusty Springfield 2:26
8. Step Inside Love (2003 Digital Remaster) - Cilla Black 2:22
9. Inside My Love - Minnie Riperton 4:02
10. Goldfinger - Shirley Bassey 2:49
11. Grace Jones – La vie en rose
12. Comment te dire adieu (It Hurts To Say Goodbye) - Françoise Hardy 2:23
13. Harley Davidson - Brigitte Bardot 2:29
14. Jane B. (d'après un Prélude de Chopin) - Jane Birkin 3:05
15. As Tears Go By (1987 Version) - Marianne Faithfull 2:36
16. These Days - Nico 3:25
17. Ode To Billie Joe (1997 Digital Remaster) - Bobbie Gentry 4:11
18. Poupée de cire, poupée de son - France Gall 2:30
19. Come Prima - Dalida 2:38

CD 3:
1. Girls Just Want To Have Fun - Cyndi Lauper 3:51
2. Sweet Dreams (Are Made Of These) - Eurythmics 3:35
3. Fuck You - Lily Allen 3:40
4. Mercy (Acoustic Version) - Duffy 3:33
5. Standing In The Way Of Control - Gossip 4:17
6. Desire - Anna Calvi 3:51
7. The Greatest - Cat Power 3:24
8. Talk To Me - Peaches 3:05
9. Heart Of Glass (7" Version) (Digitally Remastered '98) - Blondie 4:11
10. Kids In America - Kim Wilde 3:27
11. Can The Can - Suzi Quatro 3:37
12. 99 Luftballons - Nena 3:50
13. TV Glotzer (White Punks On Dope) - Nina Hagen Band 5:13
14. Wuthering Heights - Kate Bush 4:28
15. Torn - Natalie Imbruglia 3:36
16. Nothing Compares 2 U - Sinéad O'Connor 4:42
17. The Look - Roxette 3:56
18. Bitch (Untied) - Meredith Brooks 3:56
19. Je veux - Zaz 3:39
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger