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Jona:S

Grau

Info Musikrichtung: Deutscher Rap / Hip-Hop / Elektro VÖ: 17.06.2011 (Eigenverlag) Gesamtspielzeit: 22:11 Internet: http://www.jona-s.de

An sich kräuseln sich mir bei Hip-Hop oder deutschem Rap die Fußnägel hoch, die „Musik“ ist mir in der Regel zu langweilig, weil immer die selben Beats und Sample, die Texte geben mir dann meistens den Rest, weil sie zumeist mit Pseudo-Geschichten einer „Bronx-Jugend“ spielen, die es nie gegeben hat oder einfach nur fürchterlich platte Macholyrics bieten.
Da freut man sich über eine so positive Ausnahme wie den 2006 gegründeten Jona:S . Leider kann ich nicht mehr raus finden, als das der Sänger Jonas Schubert dahinter steckt, zu den weiteren Musikern kann ich leider nirgends etwas finden.
Was hebt Grau aber nun von den Heerscharen schlechter Rapplatten ab? Ganz einfach: Die Songs haben Melodie und Witz und setzen nicht nur auf stumpfen Beat und die Texte sind witzig, intelligent und kommen fast ohne Obszönitäten aus.
Das Titelstück der EP ist ein schmissiger, sehr eingängiger Popsong aufgebaut auf achtzieger Elektronik. In “Allein zu zweit zu dritt…“ wird es finster über den eingängigen Beats werden Gitarren wie aus Cure´s Pornography Phase zerfräst und dem Hörer in die Hörgänge gedreht. “Einsatz“bleibt auf der ruhigen Phase, jedoch wesentlich wieder wesentlich elektronischer. Auf “Geh Nicht“ fahren sie dann noch einmal alles auf, zunächst ist die Musik sehr na an frühen achtziger Jahre Elektrowave bevor es im Mitteteil dann wie dunkler Elektrowave von Anfang der Neunziger klingt. Das Erstaunliche ist, das mir diese sieben Rap-Pop Stücke durch die Bank gefallen, weil sie wirklich allesamt interessant komponiert und arrangiert wurden und nicht einfach nur konzeptlos konstruiert wirken. Auch der Remix von “Grau“ und das schmissige “Mehr“ sind durchweg interessanter Elektropop mkit guten Texten und ohne jegliche Plattheiten.

Daumen ganz klar hoch!

Wolfgang Kabsch