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Pierre Bensusan

Vividly

Info Musikrichtung: Gitarrenmusik VÖ: 29.10.2010 (Dagdad / SunnyMoon) Gesamtspielzeit: 62:45 Internet: http://www.pierrebensusan.com

Vividly heißt laut Lexikon “lebhaft“ und „eindringlich“. Einen stärker in die Irre führenden Titel hätte Pierre Bensusan kaum wählen können. Das Cover ist - zumindest von seinem Hintergrund her - schon eher passend.

Eine langsam über dem Meer verlöschende Sonne. Der Tag ist fast zu Ende. Man will nichts mehr, sitzt am Strand, malt selbstvergessen mit den Zehen im Sand, oder lässt selbigen durch die Hände rinnen.
Die Gespräche sind verklungen. Jeder hängt seinen Gedanken nach, wenn man nicht schon lange alleine da sitzt.

„Eindringlich“ ist hier wirklich gar nichts; aber eben auch nichts aufdringlich. „Lebhaft“ wird es immerhin gelegentlich; z.B. wenn Bensusan „La Java du Concessionaire" auf einem der wenigen Vocaltracks von französischem Gesang begeleiten lässt, oder wenn „Les Places de Liberté“ das Album mit einer ganzen Heerschar von Gastmusikern, u.a. der lebendigen Stimme von Claudette Deslonchamps, beendet.

Typischer aber ist das sich nahezu auf Zehenspitzen bewegende „Par un beau Soir de Dimanche", das verträumt dahin gehauchte „Pas sage“ oder das nur noch aus Einzeltönen bestehende „Coup dans l’Eau“, ein akustsiches Gegenstück zu dem Sand, den man ziellos durch die Hände rieseln lässt.

In manchen Momenten kann dieses Album sehr passend sein, aber insgesamt überwiegt die Redundanz.

Norbert von Fransecky