Reviews

Katanga

Moonchild

Info Musikrichtung: Gothic, Industrial VÖ: 28.01.2011 (Massacre / Soulfood) Gesamtspielzeit: 73:03 Internet: http://www.batflight.de

Die Greifswalder Gothicrocker/-metaller von Katanga sind bereits seit einiger Zeit im Geschäft, schon 1999 wurde die erste EP aufgenommen, 2000 und 2005 folgten dann die ersten beiden Alben. Moonchild, das dritte full lenght-Album fällt also nicht vom Himmel...

... und trotzdem fragt man sich unwilkürlich, ob Katanga in diesen 12 Jahren ihres Bestehens völlig autark von der Szene gelebt haben, so dass sie nicht gemerkt haben, wie unoriginell ihr Album geworden ist?! Ich gebe ja zu, dass einleitende Frauenstöhnen in "Marquis De Sade" hat ungefähr die Erotikqualitäten eines mittelmäßigen Telefonsexspots, aber wenns Cradle of Filth tun durften ("Venus in Fear"), dann sollte man auch Katanga noch eine Chance geben, immerhin begrüßen sie uns "Freunde der Nacht" ja sehr artig. Leider wirds mit "Gottlos" nicht besser, Gothicrock der etwas härteren Sorte, aber von der Stange. Auch sind deutsche lyrics ja durchaus zu begrüßen, aber es wäre nicht schlecht, wenn sie auch verständlich gesungen wären.

Im Folgenden dann so viel Klischee, dass sich Katanga nicht einmal selbst entscheiden können, welche Richtung sie einschlagen möchten: mal Industrial ("Mörder der Erinnerung"), mal Metalballade ("I'm gonna die for you"), mal atmospheric metal ("Metropolis") oder einen Ooomph!-Abklatsch ("Mondscheinkind").
Wirklich, wirklich unnötig sind aber vor allem die beiden Stücke "Metamorphosis" und "When Darkness falls": Das erste billigste keys, die einfach nur ratlos machen, das zweite der hilflose Versuch, zu singen - und zwar wirklich so hilflos wie falsch.

Katanga sind bestimmt nett anzuhören, wenn sie ihre härteren Stücke live auf der Bühne performen - als Album funktioniert das überhaupt nicht, und es fällt wirklich schwer a) hinter dieser Band ein eigenes Potential zu entdecken, und b) Moonchild bis zum Ende zu hören. ´Tschuldigung.

Andreas Matena