Cleanbreak
We Are The Fire
|
|
|
We Are The Fire hinterlässt bei mir einen nicht ganz so zwiespältigen Eindruck wie Cleanbreaks Debüt Coming Home von 2022. Das liegt daran, dass ich bei den 11 neuen Nummern seltener das Gefühl habe, gerade ein Album zu hören, das zwar ohne Ende rockt, dabei aber kalt ist, bei allem Sturm und Drang keine Ecken und Kanten besitzt. We Are The Fire ist ebenso glattpoliert, dennoch meine ich, das eine oder andere Mal einen Hauch mehr Tiefe, Herz und Seele wahrzunehmen. Leider nach wie vor nicht durchgängig! Vieles wird immer noch vom Perfektionismus der Musiker zugedeckt und klingt dadurch steril. Wem Flair und Charme im Metal wichtig sind, der wird mit Cleanbreak nach wie vor nicht warm werden!
Paradoxerweise verhindert mit Ausnahmesänger James Durbin ausgerechnet der größte Trumpf, dass man eine tiefere Bindung zu den Stücken aufbaut. Der Grund ist einfach: Dem objektiv phantastischen Gesang des US-Amerikaners fehlt einfach die Wärme! Seine Vokalakrobatik lässt einen zwar beeindruckt, aber emotional fast gänzlich unberührt zurück. Dies verwundert etwas, weil die Melodien eingängiger sind („Start To Breathe“ - was für ein geiler Song!). Ein Beispiel für diesen Zwiespalt ist das an sich tadellose „Never Gone“, das viel Hörvergnügen beschert, aber eben wie am Reißbrett entworfen wirkt.
Am schwersten wiegt jedoch, dass der größte Schwachpunkt des Erstlings nicht ausgemerzt wurde: Die Highlights lassen sich erneut zu eindeutig benennen. Unverständlich: Bei „Deal With Yourself“ (bereits Song Nr. 6!) legen Cleanbreak plötzlich dermaßen los, dass man meint, die Jungs hätten bis dahin mit angezogener Handbremse gerockt! Auch bei der erwähnten Mega-Hymne „Start To Breathe“, dem brettharten Titelstück „We Are The Fire“ und dem Schlusskracher „Resilience In Our Souls“ rockt die Truppe wie entfesselt! Das ist toll, aber auch echt seltsam... Warum nicht gleich so?!
Obwohl mir We Are The Fire besser gefällt als Coming Home, wäre hier viel mehr drin gewesen als stirnrunzelnde 15 Punkte!
Michael Schübeler
Trackliste |
1 | Warrior´s Anthem | 3:34 |
2 | Never Gone | 2:56 |
3 | Unbreakable | 3:19 |
4 | Can´t Lose Hope | 4:13 |
5 | Breathless | 3:24 |
6 | Deal With Yourself | 3:59 |
7 | Love Again | 4:28 |
8 | Bide Our Time | 5:02 |
9 | Start To Breathe | 5:14 |
10 | We Are The Fire | 4:34 |
11 | Resilience In Our Souls | 3:26 |
|
|
|
|
|
Besetzung |
James Durbin (Vocals)
Mike Flyntz (Guitars)
Alessandro Del Vecchio (Bass, Keyboards, Backing Vocals)
Nicholas Papapicco (Drums)
|
|
|
|
|