Händel, G. F. (Fagioli)
Messiah
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Info |
Musikrichtung:
Barock
VÖ: 03.11.2023
(CVS / Outhere / Note 1 / 2 CD / 2022 / Artikelnr. CVS 107)
Gesamtspielzeit: 132:33
Internet:
Franco Fagioli
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FLICKSCHUSTEREI
"Schuster, bleib bei deinem Leisten!", so möchte man dem Counterstar Franco Fagioli zurufen, der sich hier nun als Dirigent an Händels "Messiah" versucht - und krachend scheitert. Der rühmenswerte Vorzug des von ihm geleiteten Orchestre de l´Opera Royal, sich den Ideen des jeweiligen Gastdirigenten mühelos anzupassen und diese souverän umzusetzen, gerät ihm ebenso zum Nachteil wie der Umstand, dass Händels im Orchestersatz eher wenig komplex gestrickte Musik beatmet und unter Rücksicht auf das Erzählte rhetorisch ausgestaltet sein will.
Fagioli fällt aber wenig anderes ein, als die Partitur weichgespült herunter zu spulen bzw. zu spielen. Da gerät bereits die einleitende Symphonie nichtssagend undramatisch und auch sonst wird das Manko naturgemäß dort besonders ohrenfällig, wo die Stimmen schweigen: Wann hat man die charmante Hirtenmusik (Pifa) derart ausdruckslos und unidiomatisch vernommen?
Doch auch stimmlich steht vieles nicht zum Besten: Der Chor bietet eine eher durchschnittliche Leistung mit gelegentlich gellenden Ausreißern. Tenor Pablo Bemsch versieht seine Partie in puccinesker Opernmanier mit reichlich Druck und Vibrato, während die Altistin Margherita Maria Sala zwar eine interessante Stimmfarbe, aber nicht die leichtfüssige Geläufigkeit mitbringt, die man sich wünschen würde. Hingegen schlagen Alex Rosen (Bass) und Marie Lys (Sopran) sich wacker bzw. überzeugend, vermögen aber letztlich dem wenig inspirierten Dirigat nicht wirklich etwas entgegenzusetzen.
Sven Kerkhoff
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Besetzung |
Marie Lys, Margherita Maria Sala, Pablo Bemsch, Alex Rosen
Cor de Cambra del Palau de la Musica Catalana
Orchestre de l'Opera Royal
Franco Fagioli: Ltg.
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