Lipinski, K. / Moniuszko, S. (Vermeulen)
Symphphonien op. 2 Nr. 2 und 3; Konzertouvertüre "Bajka"
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Info |
Musikrichtung:
Frühromantik
VÖ: 04.11.2022
(NIFC / Note 1 / CD / 2019-2021 / Artikelnr. NIFCCD 143)
Gesamtspielzeit: 62:12
Internet:
{oh!} Orkiestra
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NACHGEKLAPPERT
Die CD fängt stark an: Stanislaw Moniuszko (1819-1872), der außerhalb Polens überhaupt erst jetzt langsam wieder als bedeutender Opernkomponist ins Bewußtsein rückt, ist hier einmal als Meister der rein instrumentalen Musik zu erleben. Seine Konzertouvertüre "Bajka" hat, ohne konkret programmatischen Bezug, explizit den Charakter des Volkstümlich-Märchenhaften und weist eine deutliche Verwandtschaft zu ähnlichen Stücken etwa Niels Wilhelm Gades (Et Folkesagen, 1853) und natürlich Mendelssohns "Sommernachtstraum" auf. Ihre Wendungen sind dann auch ähnlich verblüffend wie es bisweilen im Märchen der Fall ist, die Dramaturgie geschickt gebaut und durch den alerten Zugriff des {oh!} Orkiestra, das zuletzt unter anderem beim Bayreuth Baroque Opera Festival reüssierte, erfährt das Werk noch eine zusätzliche Aufwertung.
Selbst die Qualität des Orchesters unter Dirk Vermeulen reicht hernach jedoch nicht aus, um die beiden als Jugendwerke zu bezeichnenden Symphonien op. 2 Nr. 2 & 3 von Karol Lipinski zu relevanten Größen des Repertoires werden zu lassen. Lipinski, der vorrangig als begabter Violinist in die Musikgeschichte einging, erweist sich hier als jugendlich glühender Anhänger von Haydn und Mozart, die er teils recht unverhohlen zitiert und daneben auch in der Traditionder Wiener Klassik stehendes, eigenes Material ersinnt, welches aber ohne Entwicklung bleibt und sich in ermüdenden Wiederholungsschleifen dreht. Da zieht man dem Epigonen dann doch die Originale vor.
Sven Kerkhoff
Besetzung |
{oh!} Orkiestra
Dirk Vermeulen: Ltg.
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