Dropkick Murphys
This Machine Still Kills Fascists
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Die irisch-amerikanische Folk-Punk-Band Dropkick Murphys existiert seit 1996. Eigenen Aussagen zufolge spielt man eine Mischung aus Punkrock, Irish Folk, Rock und Hardcore Punk. 1998 erschien ihr Debüt-Album "Do Or Die". Und das ging ja wirklich hart und unerbittlich ab mit reichlich fetzigem Hardcore-Punk und einer dicken Schippe keltischen Folks!
Zwischenzeitlich hat sich Einiges geändert, vor Allem in der Besetzung, von der heute nur noch Bassist Ken Casey, der hier die Funktion als Leadsänger übernommen hat, übrig geblieben ist! Und nun gibt es ein neues Album, This Machine Still Kills Fascists. Na, wem bekommt dieser Ausspruch bekannt vor? Folk-Fans werden es wissen - "This machine kills fascists", mit dieser Botschaft, angebracht auf seiner Gitarre, setzte in den vierziger Jahren Woody Guthrie ein klares Zeichen!
Ja, und nun bedienen sich die Dropkick Murphys der Texte von Guthrie und lassen die Botschaft aufleben mit ihrem elften Studioalbum. Und man wird überrascht sein, denn die Musik ist recht zahm geworden, aber eigentlich nur, weil es das erste Akustik-Album ist. Und so kehrt sich dann auch verstärkt eines der Elemente der Band heraus, man lausche nur dem vierten Song, "Never Git Drunk No More", das klingt doch eigentlich wie eine irische Folkband, oder? Klar, so ein Hauch Pogues schwingt mit, und dieses Quäntchen Wehmut bringt eine ganz andere Wendung in die Musik der Band, dazu sorgt auch die eingesetzte Tin Whistle.
Auch Woody Guthrie ist durch ein Sample mit dabei, auf "Dig A Hole" wird es verwendet. Allerdings spielt ein Verwandter des Folkies tatsächlich mit, wir hören den Enkel, Cole Quest, auf den Songs "The Last One" und "Dig A Hole". Die Auswahl der Texte erfolgte in Zusammenarbeit mit Guthrie's Tochter, Nora, die ihrer Meinung nach passende Texte aussuchte. Prägte Woody mit seiner Musik und seinen Texten letztlich auch den Geist der Rebellion, so führen Dropkick Murphys dieses fort mit ihrer druckvollen Gestaltung.
Und klar - der Punk ist irgendwie noch da, Unplugged Punk? Sänger Casey klingt bisweilen wie Billy Idol, und diese raue Gangart passt gut in dieses punkige Celtic Folk-Schema, mit dem die Band letztlich noch ihre Grundelemente beibehalten hat, nur dieses Mal halt in Richtung Folk tendierend. Eines der wildesten und vielleicht auch eher typischen Songs ist entstanden mit "Where Trouble Is At", und zum Schluss hören wir Casey dann im Duett mit Guthrie, gemeinsam geht man dann, dem Titel der Platte entsprechend, gegen Faschisten vor, Dig A Hole, Dig A Hole In The Meadow, Dig A Hole In The Cold, Cold Ground, We're Gonna Lie You Fascists Down. Dabei werden natürlich auch Mr. Hitler und Mr. Göring erwähnt.
Alles in Allem eine gelungene Verbeugung vor Woody Guthrie und seiner damaligen Mission, musikalisch sehr unterhaltend vorgetragen.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Two 6’s Upside Down
2 Talking Jukebox
3 Ten Times More
4 Never Git Drunk No More (feat. Nikki Lane)
5 All You Fonies
6 The Last One (feat. Evan Felker of Turnpike Troubadors)
7 Cadillac, Cadillac
8 Waters Are A’risin
9 Where Trouble Is At
10 Dig A Hole (feat. Woody Guthrie)
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Besetzung |
Tim Brennan (guitars, tin whistle, accordion, piano, vocals)
Ken Casey (lead vocals)
Jeff DaRosa (guitars, banjo, mandolin, vocals)
Matt Kelly (drums, percussion, vocals)
James Lynch (guitars, vocals)
Kevin Rheault (bass)
Campbell Webster (bagpipes and whistles)
Dom Flemons (harmonica)
Cole Quest (dobro, background vocals)
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