Noam Bierstone

Mountains move like Clouds


Info
Musikrichtung: Geräusche

VÖ: 29.10.2021

(No Hay Discos)

Gesamtspielzeit: 60:15


Im November 2021 erreichte mich der erste Brief einer mir bislang unbekannten Promotion Agentur aus Kanada; im April folgte ein zweiter. Beide Male lag ein gutes halbes Dutzend Alben im Umschlag, die ich nach und nach abstottere. Am Anfang stand eine Review-Serie zu 4 EPs von Allen Ravenstine. Schwerer Stoff, anstrengend, aber nicht ohne Gehalt. Die EPs wurden in aufsteigender Folge mit 8, 10 und zwei Mal 12 Punkten bewertet.

Damit ist Ravenstine für mich der Top Act unter allem, was ich bisher aus Toronto erhalten habe. Häufiger befinde ich mich in der Situation, die sich mir auch bei Mountains move like Clouds bietet. Ich frage mich, wofür ich bitte Punkte herausrücken soll. Wenn es hier immerhin drei geworden sind, ist das nicht zuletzt auf das verspielte Artwork von Beth Frey zurückzuführen.

Kommen wir kurz zu den Fakten. Der Percussionist Noam Bierstone ist hier völlig solo zu hören. Er führt die Werke von zwei Komponistinnen und einem Komponisten auf, wobei Zeynep Toraman das Titelstück speziell für ihn geschrieben hat.

Mich würde interessieren, wie die Partituren dazu aussehen. Denn Rhythmen, Melodien oder auch nur Takte sucht man vergebens. Die „Message from a Lighthouse“ klingt stellenweise als würde der Bengel von Nebenan ständig mit dem Kochlöffel an den Rippen der Zentralheizung entlangratschen. Um die Geräusche von „Mani“ zu erzeugen, scheint Bierstone u.a. Metallplatten in Schwingung versetzt zu haben. Immerhin gibt es auch erholsame Phasen, in denen man fast gar nichts hört.

Wahrscheinlich etwas für die Feuilletons von Zeitungen der Ganz-Hoch-Kultur.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Message from the Lighthouse (Hanna Hartman)15:20
2Mani. Δικη (Pierluigi Billone)32:25
3Mountains move like Clouds (Zeynep Torman)12:29
Besetzung

Noam Bierstone (Perc)


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