Ex Silentio
Lethe
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Nach Mneme (2015) erscheint nun ein neues Album des griechischen Ensembles Ex Silentio bei Carpe Diem Records. Lethe enthält Musik vor allem des 17. Jahrhunderts (aber auch ältere Stücke und eines aus dem 19. Jhd.) von Höfen des östlichen Mittelmeerraumes wie Thessaloniki, Nikosia und Istanbul. Musik, die zwischen europäischer und nahöstlicher Tradition steht und bei uns wenig bekannt ist. Lethe war einer der fünf Flüsse in der griechischen Unterwelt. Wer von ihm trank, erfuhr lebenslanges Vergessen. Der Titel ist also Programm, bekommt der Hörer vergessene Werke zu hören, die lange vergessen waren.
Es lohnt sich, der Musik aufmerksam zu lauschen, denn die enthaltenen Kompositionen wissen durchgehend zu begeistern. Zum Teil stehen sie in Verbindung zur französischen Tradition und klingen wenig fremd, zum Teil sind sie mehr orientalisch angehaucht und im ersten Augenblick, wenig vertraut. Doch Ex Silentio gelingt es gekonnt, den Hörer auf dieser Zeitreise an die Hand zu nehmen und durch die Jahrhunderte zu führen. Die Instrumentalisten sind wahre Könner an ihren Instrumenten. Leiter Dimitris Kountouras schafft es, den Kompositionen neues Leben einzuhauchen und das Ensemble als eine Einheit erscheinen zu lassen. Man spürt förmlich, wie miteinander musiziert wird. Herausragend die beiden Sängerinnen Fanie Antonelou und Theodora Baka. Gerade beim neunminütigen “No m’agrad“, vielleicht das Highlight der CD, ist dies hörbar.
Lethe begeistert mit selten bis nie gehörter Musik, gespielt in einem perfekten Zusammenspiel des Ensembles Ex Silentio und meisterhaft klanglich eingefangen von Produzent Jonas Niederstadt. Ein weiteres Highlight aus dem Hause Carpe Diem Records. Höchste Empfehlung!
Ingo Andruschkewitsch
Trackliste |
1 | El rey de Francia [Sephardic traditional] | 5:36 |
2 | Nisabur pesrev [Dimitrie Cantemir, 1673-1723] | 5:03 |
3 | Murabba [Ali Ufki, 1610-1675] | 6:01 |
4 | Bestenigar pesrev [Dimitrie Cantemir] | 7:00 |
5 | Mahur semai [Nikolaki Kamenceci, 19. Jhd.] | 6:53 |
6 | No m'agrad [Raimbaut de Vaqueiras, ?-1207] | 9:12 |
7 | Planh [improvisation) | 1:36 |
8 | Se brief retour (Rondeau) [Codex Ms Torino, J.II.] | 5:07 |
9 | Quant me souvient (Rondeau) [Codex Ms Torino, J.II.] | 3:20 |
10 | Douce biauté (Rondeau) [Codex Ms Torino, J.II.] | 3:48 |
11 | J'ai mon cuer mis (Virelai) [Codex Ms Torino, J.II.] | 6:04 |
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Besetzung |
Fanie Antonelou: voice
Theodora Baka: voice
Dimitris Kountouras: recorder & direction
Thimios Atzakas: oud
Andreas Linos: fiddle & viola da gamba
Elektra Miliadou: fiddle & viola da gamba
Nikos Varelas: percussion
Guest artist:
Sokratis Sinopoulos: lyra
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