Roy Orbison
The Ultimate Collection
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Mit Kompilationen von Künstlern ist es immer so eine Sache. Man nehme zehn verschiedene Personen und lasse sie einen Überblick über das Schaffen eines Künstlers erstellen, und man kann davon ausgehen, dass es möglicherweise zehn verschiedene Zusammenstellungen geben wird.
Im Fall von Roy Orbison war der Sohn Alex der Schuldige, denn zusammen mit den Herren Chuck Fleckenstein und John Jackson ist er verantwortlich für den Inhalt dieser erneuten Kollektion von Songs des verstorbenen Künstlers. Ultimate, so ist zu lesen, ultimativ(?), ja, darüber ließe sich streiten. Aus diesem Grunde zum Beispiel liebe ich es, wenn man Künstler anhand ihrer Single-Veröffentlichung allein abbildet, möglichst noch mit den B-Seiten.
Orbison weilte vom 23.April 1936 bis zum 6.Dezember 1988 unter uns und konnte so auf zahlreiche Hits zurückblicken, die seit 1956 mit der Veröffentlichung von “Ooby Dooby“ ihren Lauf nahmen. Immerhin ist dieser Song auch auf der Platte enthalten, doch hierzu komme ich sogleich auf etwas zurück, das ich wirklich hasse, nämlich das Ignorieren von Chronologie bei solchen Zusammenstellungen. Der erste Hit ist erst mit dem dreiundzwanzigstem Stück vertreten, und die Platte startet mit dem Jahr 1964, um dann gleich nach 1987 zu springen. Warum nur?
Wer einen wirklich guten Überblick über das Schaffen des Künstlers, zumindest für die Zeit bis 1964, haben möchte, der sollte sich lieber “Sun Years 1956-58“ und/oder “The Monument Singles, A-Sides (1960–1964)“ oder “The Monument Singles, Collection (1960–1964)“ anschaffen. Auch die Doppel-CD “The Essential Roy Orbison“ würde ich vorziehen.
Im Übrigen ist es dieses Erachtens nicht in Ordnung, dass die prägenden Jahre bei Sun Records so sträflich vernachlässigt werden. Lediglich “Ooby Dooby“ ist stellvertretend für diese Zeit dabei. Kein “Rock House“, kein “Domino“, kein “Claudette“( im Original).
Nun, schließlich ändern diese Umstände nichts an der hervorragenden Musik, die uns erwartet. Und – klar, hier sind sie alle versammelt, diese herrlichen Songs – das Markenzeichen “Oh, Pretty Woman“, das schmachtende “Crying“, der Song mit dem tollen Rhythmus, “Only The Lonely“, das herzzerreißende “Blue Bayou“ und auch die späten Hits wie “California Blue“ oder “You Got It“ und natürlich auch die Episode mit den Traveling Wilburys ist abgebildet. Mein persönlicher Favorit von “Mystery Girl“, der Song “A Love So Beautiful“, fehlt leider auch. Aber trotzdem – tolle Musik, fragwürdige Zusammenstellung. Somit ist meine Wertung als Schnitt dieser beiden Komponenten zu sehen, 18 für die Musik und 12 für die Auswahl.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Oh, Pretty Woman
2 I Drove All Night
3 You Got It
4 Crying
5 Only The Lonely (Know The Way I Feel)
6 In Dreams
7 Love Hurts
8 Claudette
9 Blue Bayou
10 Dream Baby (How Long Must I Dream)
11 Walk On
12 Falling
13 Running Scared
14 California Blue
15 Leah
16 Mean Woman Blues
17 Crawling Back
18 Ride Away
19 Too Soon To Know (Remixed)
20 She's A Mystery To Me
21 Blue Angel
22 It's Over
23 Ooby Dooby (+ Teen Kings)
24 Heartbreak Radio
25 Not Alone Anymore (Traveling Wilburys)
26 Handle With Care (Traveling Wilburys)
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Besetzung |
Verschiedene
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