John McEuen
Roots Music Made In Brooklyn
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John McWer? Nun, Eingeweihten dürfte dieser Name durchaus ein Begriff sein, denn John McEuen ist ein Urgestein der Musikszene in und einer der ganz Großen im Dienste der Pflege der uramerikanischen Musik, der Roots. Der am 19.Dezember 1945 Geborene ist den Meisten wiederum bekannt als Mitbegründer und Mitglied einer der wichtigsten Bands in der Geschichte des Country Rocks, der Nitty Gritty Dirt Band, seit 1966. Mit dieser Band hat er sich auch ein Denkmal gesetzt mit dem Album “Will the Circle Be Unbroken“, ursprünglich ein auf drei LPs veröffentlichtes Werk, mit akustischen Instrumenten eingespielt und unter Beteiligung seinerzeit namhafter Musiker der Country- und Bluegrass-Szene.
Nebenbei auch mit Soloprojekten beschäftigt, legt er nun sein aktuelles, sein sechstes, Soloalbum vor. Produziert hat er es zusammen mit David Chesky. Dieser ist Jazzmusiker und betreibt sein eigenes Label, Chesky Records. Insofern sind mir vorwiegend Produktionen aus dem Jazzbereich bekannt, und diese Platte stellt sicher eine der Ausnahmen dar. Beeindruckend wie bei allen Produktionen dieses Labels, dessen Studio sich in einer alten Kirche befindet, dem Hirsch Center, Brooklyn, New York, ist der Klang.
Dort nimmt man die Musik im Binaural-Verfahren auf, “Recorded in Binaural+ with the B & K 4100 Head and Torso simulator, MSB A/D Converter, and Chrystal Microphone cable.“
Dieser “Torso simulator“ ist eine Puppe, um die sich die Musiker zur Aufnahme versammeln. Ähnliches gab es in den Siebziger –mit der Kunstkopfaufnahmetechnik, auch binaurale Tonaufnahme genannt. Ganz besonders gut soll dieser Effekt beim Hören mit dem Kopfhörer zum Tragen kommen, denn wird dieses Signal über Kopfhörer abgehört, sollte es einen realistischen, räumlichen Live-Eindruck vermitteln, 'Binaural+' nennt Chesky das Verfahren.
Beim ersten Hördurchlauf habe ich die Magie des damaligen Projekts “Will the Circle Be Unbroken“ gespürt, nur habe ich nun den Eindruck, dass sich die Bandbreite der Musik wesentlich verbreitert hat. Einflüsse aller in den Vereinigten Staaten eingewanderten Europäer und Einwanderer aus anderen Staaten spiegeln sich in den Songs wider.
So startet es gleich mit einer slawisch angehauchten Atmosphäre, aber auch Spuren von Klezmer beinhaltend, und später gibt es sogar, das ist auf dem Intro zu “My Favorite Dream“, dass sich gar Klänge aus den Alpen (ist es eine Zither) vorstellen.
Old Timey Music, ja, die Roots, die Wurzeln, treten hier ganz offen zu Tage und alle Stile scheinen vertreten zu sein, da paaren sich Klarinetten mit Flöten, die Fiddle präsentiert Bluegrass, und auch der Blues bleibt nicht außen vor.
Ein großartiges musikalisches Fest wird gefeiert, und das hinsichtlich der guten Stimmung unter Freunden, die hörbar Spaß miteinander haben.
Nun, McEuen ist sicher kein wirklich guter, aber ein sehr ausdrucksvoller Sänger, und schließlich passt alles wunderbar zusammen, und das mit exzellentem Klang ausgestattet, so, als wäre man mittendrin dabei.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Brooklyn Crossing (McEuen)
2 My Dirty Life and Times (Zevon)
3 Travelin' Mood (Wayne)
4 She Darked The Sun (Clark/Leadon)
5 Miner's Night Out (McEuen)
6 Excitable Boy (Zevon/Marinell)
7 My Favorite Dream Intro
8 My Favorite Dream (Bryant)
9 I Still Miss Someone (Cash)
10 Jules' Theme (McEuen)
11 Blue Ridge Cabin Home (Certain/Stacey)
12 Acoustic Traveler (McEuen)
13 Mr. Bojangles (Walker)
14 I Rose Up (McEuen/Redbone/Whitby)
15 The Mountain Whippoorwill (McEuen)
16 Bojangles Conversation
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Besetzung |
John McEuen (guitar, mandolin, banjo, fiddle, vocals)
David Bromberg (acoustic guitar, vocals)
Steve Martin (banjo -#2)
David Amram (pennywhistle, flute and percussion)
John Cowan (vocals)
John Carter Cash
Martha Redbone
Jay Ungar (fiddle)
Andy Goessling (clarinet, mandolin, zither, sax, dobro)
Matt Cartsonis (vocals, guitar, mandola)
Skip Ward
Kevin Twigg (drums and percussion)
Nancy Josephson
Ana Christina
Molly Mason
Marilyn McEuen
Lars (is all ears)
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