Tyler Edwards
Too Young For Love
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Aus South Carolina stammt dieser Singer/Songwriter. Zwischen 2008 und 2014 war er Mitglied einer Rockband. Das kann man kaum glauben, wenn man diese neue EP hört.
Eigenen Angaben zufolge handeln die sechs Songs von persönlichen Erfahrungen und reflektieren diese. Basis dieser Musik ist Folk, ab und zu gesellt sich ein bluesiger Hauch dazu, aber auch ganz viele Pop-Elemente bestimmen die Atmosphäre dieser sehr zugänglichen und sehr melodischen Titel.
Eindeutiges Highlight ist für mich die Integration der Violine im Klangbild, gleich auf dem Eröffnungssong wird dieses auf sehr stimmige und klangbestimmende Weise vorgestellt.
Bei “Calling Me“ kommt dann noch die Mundharmonika dazu, uptempo geht es flott ab, und auch hier wieder besticht die stark ausgeprägte Melodik, lediglich fällt mir hier ein leichtes Bemühen der Stimme auf, höhere Lagen zu erreichen, und so wirkt der Gesang bei diesem Song nicht immer sicher und überzeugend. Das mindert jedoch den Gesamteindruck nicht. Sehr emotional wird es mit dem sparsam arrangierten “Down“, sehr ruhig und folkig kommt “Common Ground“, verbunden mit einem Hauch Mystik und Melancholie, wie frühe Songs von Donovan klingen einige Parts des Songs.
“Sail On“ ist emotional sehr intensiv, die Steigerung der Stimmung innerhalb des Songs ist gut gelungen, auch gesanglich hat es der Musiker sehr gut gemeistert. Meisterlich ist auch der punktgenaue Einsatz der Violine arrangiert, dieses ist ein wahrer Gänsehautsong mit gar einer dezent keltischen Komponente in der Melodie.
Und zum Schluss gibt es dann noch einmal weitere Reduzierung, gut gelungen sind die Harmoniesprünge innerhalb des Songs, manchmal erinnert das an vereinzelte Titel des Kollegen Nick Drake.
Dieses kleine und feine Album halte ich für sehr gelungen, und ich verweile in der Hoffnung, dass in dieser Art etwa bald ein ganzer Longplayer folgen wird.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Headed For The Coast
2 Calling Me
3 Down
4 Common Ground
5 Sail On
6 Too Young For Love
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Besetzung |
Tyler Edwards (vocals, guitar, harmonica)
Seth Mann (violin)
Lauren Kitchens (vocals)
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