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Cage
Ancient Evil
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Igitt, igitt. Zwar waren Cage noch nie wirklich für schöne Albumcover bekannt. Doch mit dem Frontbildchen von Ancient Evil haben sie sich in Sachen Scheußlichkeit selbst übertroffen! Auch sonst wollte man weit hinaus. Denn das siebte Album der Band ist ein bisschen mehr: nämlich ein Konzeptalbum sollte es werden. So ein richtig großes. Über 75 Minuten Spielzeit hat es gleich. Erzählt wird eine Gruselgeschichte, die im London des 19. Jahrhunderts spielt. Mit einigen Hörspielsequenzen, für die man u.a. ex-Iron-Maiden-Sänger Blaze Bailey gewinnen konnte, wird der Hörer bei der Stange gehalten.
Aber im Kern ist Ancient Evil durch und durch ein typisches Cage-Album geworden. Gnadenlos kraftvoll mit viel Muckis und Eiern präsentieren Peck, Garcia & Co. wieder ihren Vollgasmetal. US-Powermetal trifft auf Painkiller, thrashige Gitarren, King Diamond und kollidiert mit einem Truck voll Steroide. Dabei ist es immer wieder beeindruckend, wie viel Power Sean Peck mit seinem Gesang erzeugen kann. Der Mann ist auch das tragende Element. Die Band hält sich nicht mit viel Geplänkel auf und räumt das Feld, wenn ihre Frontmann sich ins Geschehen stürzt.
Das ist einnehmend und hat Schmiss und zeigt den Schluffis auf der Welt, was richtige Männermusik ist. Nummern wie das packende „Behind the walls of Newgate“ oder das dramatische „The Expedition“ zeigen die Klasse der Band. Versucht man die ganze Platte am Stück zu hören, ermüdet die an den Tag gelegte Brachialität mit der Zeit unheimlich. Denn musikalisch rückt das Horrorkonzept ganz nach hinten und die Songs selbst bewegen sich recht gleichförmig in der Powerschiene. Doch gerade der letzte Track „Tomorrow never came“ rückt etwas davon ab und erzeugt mit seinem getragenen Flair und der melodischen Herangehensweise Stimmung. Davon hätte es ruhig mehr geben können.
Denn so ist Ancient Evil ein ganz schöner Brocken. Ein Grower, das gebe ich zu. Aber mit der Masse muss man erst einmal fertig werden. Ihre Ausnahmestellung haben Cage damit gesichert. Nichts für Weicheier!
Mario Karl
Trackliste |
1 | There Were Others | 0:45 |
2 |
Ancient Evil | 5:16 |
3 |
Behind the Walls of Newgate | 4:34 |
4 |
The Procedure | 4:46 |
5 |
The Appetite | 5:20 |
6 |
Cassandra | 4:17 |
7 |
Blinded by Rage | 5:46 |
8 |
Tell Me Everything | 0:54 |
9 |
The Expedition | 5:25 |
10 |
Beholder | 5:35 |
11 |
I Have Awakened | 1:43 |
12 |
Across the Sea of Madness | 5:48 |
13 |
To Save Love | 1:52 |
14 |
Christ Protect Me | 0:58 |
15 |
Sinister Six | 4:22 |
16 |
Symphony of Sin | 6:03 |
17 |
The Antidote | 5:00 |
18 |
Tomorrow Never Came | 6:25 |
19 |
It Can’t Be | 0:42 |
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Besetzung |
Dave Garcia (Gitarre)
Sean Peck (Gesang)
Sean Elg (Schlagzeug)
Casey Trask (Gitarre)
Alex Pickard (Bass)
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