Chopin, F. (Moravec, I.)
Scherzi, Etüden, Mazurken
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Info |
Musikrichtung:
Romatnik Klavier
VÖ: 12.12.2014
Brilliant Classics / Edel / CD DDD (1989) / Best. Nr. 95098
Gesamtspielzeit: 55:49
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DIE KUNST BESEELTER VERFEINERUNG
Kaum zu glauben, dass der Pianist Ivan Moravec (geb. 1930) bei diesem Chopin-Recital einen Steinway D spielt. Das amerianische Schlachtschiff untern den Konzertflügeln klingt hier oft derart nuanciert, so subtil und sanglich selbst in den virutosesten Passagen und unter der stärksten Attacke, dass man eher an einen Erard- oder Pleyel-Flügel aus Chopins eigener Zeit denken möchte. Aber Moravec gilt ja nicht umsonst als der große Poet untern den Pianisten des 20. Jahrhundert. Das Grelle, Auftrumpfende und die plakative Geste sind seine Sache nicht. Gleichwohl entfacht er immer wieder ein hinreißendes pianistisches Feuer (und gelegentlich hört man den Pianisten auch dabei). Seine vollkommene Technik verbindet sich mit einem außerordentlichen Feingefühl für die Form, die Farben und Orchestrierungen von Chopins Klaviermusik. Jedes Detail wirkt stimmig und sozusagen organisch ausgereift, noch der einzelne Ton wird gewichtet, geformt. Die fantastische, mitunter dämonische Stimmung der vier Scherzi (bei denen es sich ja auch durchaus um "Show-Stücke" Chopins handelt) kann sich hier mit der gleichen Suggestivität entfalten wie der Zauber der durchsichtigeren, kantableren Passagen, die Moravec geradezu berückend sich ausschwingen lässt, ohne den großen Zusammenhang aus dem Blick zu verlieren. Er bringt dem Klavier wirklich das Singen bei. Eine Platte, um das Hören von Klaviermusik und ihrer Interpretation zu lernen. Mit dieser Kunst einer stets beseelten Verfeinerung geraten auch die Nebenstücke dieser Aufnahme zu herausragenden Kostbarkeiten: zwei Etüden aus Op. 25 sowie vier exquisit dargebotene Mazurken.
Die vorliegende Produktion entstand bereits 1989 für das inzwischen untergegangene Label Dorian; die Aufnahme wurde zunächst vom Label Supraphon übernommen; jetzt ziert sie außerdem den Brilliant-Katalog und dies zu einem sehr günstigen Preis. Die Klangtechnik bewegt sich auf dem Niveau der Interpretation.
Georg Henkel
Trackliste |
1 | Scherzo for piano No. 1 in B minor, Op. 20, CT. 197 | 10:14 |
2 |
Scherzo for piano No. 2 in B flat minor, Op. 31, CT. 198 | 10:10 |
3 |
Scherzo for piano No. 3 in C sharp minor, Op. 39, CT. 199 | 7:21 |
4 |
Scherzo for piano No. 4 in E major, Op. 54, CT. 200 | 11:33 |
5 |
Etude for piano No. 19 in C sharp minor, Op. 25/7, CT. 32 | 6:12 |
6 |
Etude for piano No. 13 in A flat major, Op. 25/1, CT. 26 | 2:40 |
7 |
Mazurka for piano No. 26 in C sharp minor, Op. 41/1, CT. 76 | 2:40 |
8 |
Mazurka for piano No. 49 in F minor, Op. 68/4, CT. 99 | 2:08 |
9 |
Mazurka for piano No. 9 in C major, Op. 7/5, CT. 59 | 0:46 |
10 |
Mazurka for piano No. 34 in C major, Op. 56/2, CT. 84 | 2:05 |
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Besetzung |
Ivan Moravec: Klavier
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