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Blondie - mehr als Debbie Harry




Info
Autoren: Dick Porter & Kris Needs

Titel: Blondie – Parallel Lives

Verlag: Bosworth Edition [BOE7634]

ISBN: 9783865437334

Preis: € 24,95

328 Seiten

Internet:
http://www.blondie.net/
http://www.bosworth.de
http://www.musicroom.de/de-de/se/id_no/01063206/details.html

In Anspielung an eines ihrer erfolgreichsten Alben Parallel Lines (1978) haben die Autoren Dick Porter & Kris Needs ihre neue Biographie über die New Yorker New Wave, Punk und Pop Band Blondie um Frontfrau Debbie Harry und Gitarrist Chris Stein Parallel Lives genannt. Und dieser Titel macht auch wirklich Sinn, denn die beiden haben nicht den Fehler begangen, sich vor allem auf die Vorzeigefrau Debbie Harry zu stürzen, sondern zeigen parallel die Strukturen und Lebensläufe der einzelnen Bandmitglieder und auch ihrer Produzenten und Manager auf. Das ist schon mal ein großer Pluspunkt.

Natürlich war und ist Debbie Harry das Gesicht der Band, aber die anderen Musiker, allen voran ihr langjähriger Lebensgefährte Chris Stein, waren für die musikalische Entwicklung von Blondie mindestens genauso wichtig, was gerne etwas übersehen wird. Dass dies hier nicht geschieht dürfte daran liegen, dass die Autoren und hier vor allem Kris Needs in langjähriger Freundschaft mit Blondie verbunden war und ist und das schon fast seit Beginn ihrer langen Karriere, speziell seit ihrer großen Zeit in England. Dadurch erhält man auch ein gewisses Insiderwissen, was die Biografie sicher auch für Fans interessant macht, die schon viel über die Band gesammelt haben.

Inhaltlich wird minutiös der Beginn der Band, als eigentlich niemand Blondie wirklich etwas zutraute über die ersten kleineren Erfolge bis hin zum Weltruhm, bzw. zum großen Erfolg vor allem in Europa geschildert. Dabei kommen die vielen internen Probleme (oft mit dem Drogenkonsum einzelner Bandmitglieder einhergehend) offen zur Sprache. Auch der Niedergang mit Schulden, Streitigkeiten und Auflösung der Band kommen zur Sprache. Ein wichtiger Teil dieser Zeit war die lange und schwere Krankheit von Chris Stein. Debbie Harry kümmerte sich in der Auszeit viel um ihn, auch wenn sie längst kein Paar mehr waren. Auch die vielen Solotätigkeiten und Nebenprojekte werden nicht vergessen. Und dann gab es ein Comeback, das keiner mehr wirklich erwartet hatte. Fast 20 Jahre nach der letzten Platte kam Blondie 1999 mit No Exit fast noch erfolgreicher zurück und bringen seither ihre alten und neuen Fans in Aufruhr, wenn ein neues Album oder eine neue Tour angekündigt wird.

Parallel Lives ist gut recherchiert und interessant geschrieben. Die deutsche Übersetzung kann überzeugen. Man erfährt viele private und geschäftliche Dinge und es wird klar, dass das Musikbusiness ein wahrer Moloch ist, den nur wenige überstehen. Blondie haben es zu Recht geschafft. Eine wirklich lohnenswerte Biografie.


Ingo Andruschkewitsch



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