Bob Seger & the Silver Bullet Band
`Live' Bullet
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Info |
Musikrichtung:
Rock
VÖ: 28.10.2011 (1976)
(Capitol / EMI )
Gesamtspielzeit: 73:50
Internet:
http://www.bobseger.com
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Unglaubliche 35 Jahre ist dieses Live-Album schon alt. Jetzt wird es gleichzeitig mit dem vier Jahre später erschienenen zweiten Bob Seger-Live Album Nine tonight (Review in der nächsten Ausgabe) neu veröffentlicht. Die beiden Live-Scheiben rahmen die absolute Hochphase der Silver Bullet Band, in der ihre wohl erfolgreichsten Studioalben Stranger in Town und Against the Wind erschienen sind.
Naturgemäß kann auf dem vor diesen Alben erschienen Live-Album `Live' Bullet kein Material von ihnen enthalten sein. Der Qualität tut das keinen Abbruch. Im Gegenteil: Das jüngere Live-Album Nine tonight, das nach dem Mega-Erfolg der Ballade „Against the Wind“ mitgeschnitten wurde, wirkt stellenweise etwas gesetzter, als `Live' Bullet, das mit unbändiger Power über die Bühne fegt.
Tina Turner muss gekotzt haben, als sie merkte, wie viel mehr man aus ihrem auch im Original schon furiosen „Nutbush City Limits“ noch herausholen kann. Nach diesem Tornado schaltet Bob Seger sorgfältig zurück – ohne auch nur eine Unze an Kraft zu verlieren.
„Travelin’ Man“ ist eine geniale Mischung aus der Power Melodie und seiner ungeheuer kraftvollen Stimme. „Beautiful Girl“ wird noch eine Nuance ruhiger, bis Seger mit „Jody Girl“ bei einer reinen, Herz erwärmenden Ballade landet.
Ein zweiter Cover-Song, dieses Mal „I’ve been working“ aus der Feder von Van Morrison“, setzt einen groovenden Rocker zwischen „Jody Girl“ und die nächste Ballade „Turn the Page“, die Metallica Jahre später mit einer brillanten, und dennoch eindeutig schwächeren Version in die Charts geschoben haben.
Damit ist der Wagen im Schongang warm gefahren und es wird nur noch gerockt. Ob man nun „U.M.C“, „Bo Diddley“, „Heavy Music“, „Katmandu”, „Get out of Denver” oder was auch immer anwählt, jedes Mal kommt erdiger Rock mit voller Rock’n’Roll Power aus den Boxen. Wie wild damals die Lucy abgegangen sein muss, wird erkennbar, wenn Seger das Publikum nach „Get out of Denver” bittet, es etwas langsamer angehen zu lassen, um Verletzungen zu vermeiden.
Mal wird das Ganze mit den Gitarren, mal mit dem Saxophon in Szene gesetzt. Und immer thront über allem die Sahnehaube einer der besten und kraftvollsten Rock-Stimmen aller Zeiten.
Zwischen den Zeilen wird immer wieder einmal ein klares Arbeiterklassenbewusstsein und ein Stolz auf die (damals) mächtige Industrie Metropole, die Rock City Detroit, Michigan, deutlich.
Die Edition ist unaufwendig, eine reine Replik der schon vor Jahren erschienen CD-Version. Liner Notes oder ähnliches sucht man vergeblich.
Lediglich „I feel like breaking up somebody's Home”, das einzige nicht in der Detroiter Cobo Hall aufgenommene Stück, ist als Bonus-Track neu dabei.
Dennoch ist `Live' Bullet ein Album, für das wir, um eine gerechte Beurteilung im Vergleich zu anderen Alben abgeben zu können, unsere Punkteskala mindestens auf 30 Punkte erweiten müssten.
Eines der besten Live-Alben aller Zeiten.
Amen!
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Nutbush City Limits | 4:49 |
2 |
Travelin' Man | 4:40 |
3 |
Beautiful Loser | 4:00 |
4 |
Jody Girl | 4:33 |
5 |
I've been working | 4:37 |
6 |
Turn the Page | 5:01 |
7 |
U.M.C. | 3:21 |
8 |
Bo Diddley | 5:39 |
9 |
Ramblin' gamblin' Man | 3:00 |
10 |
Heavy Music | 8:15 |
11 |
Katmandu | 6:28 |
12 |
Lookin' back | 2:36 |
13 |
Get out of Denver | 5:21 |
14 |
Let it rock | 8:23 |
15 |
I feel like breaking up somebody's Home (Bonus Track) | 3:10 |
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Besetzung |
Bob Seger (Lead Voc, Git, Piano)
Drew Abbott (Lead Git, Back Voc)
Alto Reed (Sax, Perc, Back Voc)
Robyn Robbins (Keys, Piano <11>)
Chris Campbell (B, Back Voc)
Charlie Allen Martin (Dr, Back Voc)
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