Die deutsche Band NAPE hat sich dem Grunge verschrieben. Sie selbst und einige andere Postillen bezeichnen es als Post-grunge, für mich ist es, um den Mustern in der Rockmusik zu folgen, eher Neo oder gar Retro-Grunge. Warum ich diesen Unterschied für dieses Album der 2006 gegründeten Band mache? Ganz einfach: Post bedeutet ja übersetzt „nach“ und deutet darauf hin, das es sich um eine Weiterentwicklung handelt. Das ist aber bei Synthetic Unity nicht der Fall. Das Album hätte auch locker um 1992 Mitten in der Hochzeit des Grunge veröffentlicht werden können.
Das bedeutet nicht, das die Band schlecht ist. Keinesfalls. Die 14 Songs sind knackige Grunge Songs mit allem was dazugehört. Zumeist liegen einprägsame Melodien zu Grunde und die Arrangements sind dem Genre typisch und gut. Synthetic Unity macht durchaus Spaß und ist sehr kurzweilig. Was dem Album jedoch fast völlig abgeht ist eine eigene Note der Band und etwas Innovation, und das ist schade. Denn das Potential scheint da zu sein, eine knackige Markante Stimme und gute Instrumentalisten.
Dementsprechend sollte die Band sich für das nächste Album ein wenig mehr zutrauen, um sich ein eigenes Gesicht zu schaffen.